In den meisten Fällen von Tierquälerei oder Tiermissbrauch hat man das Gefühl, dass so etwas nur in weit entfernten Ländern passieren und ausgeübt werden kann.
Man könnte denken, dass Deutschland zu entwickelt und fortgeschritten ist, um solche schlimmen Taten geschehen zu lassen.
Doch das ist leider nicht der Fall. Auch vor unserer Haustür werden Tiere misshandelt und nicht jeder Vorfall gelangt an die Öffentlichkeit.
Der folgende Fall liegt zwar schon drei Jahre zurück, doch wurde er jetzt erst publik, wie die Bild berichtete.
Tierpfleger gegen Elefantendame
Im Mittelpunkt steht dabei ein Pfleger, der eine Elefantendame im Zoo Magdeburg mit einer Eisenstange geschlagen haben soll, weil sie angeblich nicht auf ihn gehorchen wollte.
Es gibt davon sogar eine Videoaufnahme, die aber erst in diesem Frühjahr an die Staatsanwaltschaft in Magdeburg übergeben wurde, wie Oberstaatsanwalt Frank Baumgarten bestätigte:
„Es laufen derzeit Ermittlungen gegen Zoo-Mitarbeiter.“
Auf dieser Aufnahme ist zu sehen, wie die afrikanische Elefantenkuh Mwana (38) im Jahr 2017 aus ihrem Gehege in das neugebaute Elefantengehege Africambo umziehen soll.
Die Elefantendame lebt seit 37 Jahren im Zoo Magdeburg und war an ihre gewohnte Umgebung gewöhnt, weswegen dieser Umzug für sie viel Stress und Unbehagen auslöste.
Das ist auch auf dem Video zu erkennen, als zwei Pfleger vorsichtig Mwana mit einem Seil an die Gitter des Geheges ziehen und Tierpfleger Thomas R. (54) dazu kommt.
Dieser hat eine Eisenstange dabei und greift damit zwischen die Eisenstäbe, um wohl die Fußkette der Elefantendame, an dem das Seil befestigt ist, zu lösen.
Hilflose Elefantendame
Doch diese Situation kennt Mwana nicht und reagiert deswegen nervös auf das Vorgehen des Tierpflegers. Sie macht das zusätzlich dadurch deutlich, dass sie die Hand des Mannes mit dem Rüssel wegschiebt und das scheint Thomas R. in dem Augenblick wiederum auch nicht zu gefallen.
Er verliert ebenfalls die Nerven und schlägt plötzlich dreimal aggressiv mit der Stange auf den Rüssel der eingeschüchterten Elefantendame.
Auf eine Anfrage seitens der deutschen Tageszeitung möchte Zoo-Sprecherin Regina Jembere kein Kommentar abgeben:
„Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens und Respekt vor der Arbeit der Ermittlungsbehörden keine Stellungnahme abgeben werden.“
Für den ehemaligen Zoo-Direktor Dr. Kai Perret sind diese Aufnahmen ein Schock:
„Das ist tierschutzwidriges Verhalten.“
Er finde es traurig, dass damit die gute Arbeit der Zoos in Misskredit gebracht werde.
Die Aufnahmen wurden noch nicht der Öffentlichkeit gezeigt, was wohl auch die richtige Entscheidung ist, wenn man bedenkt, wie sehr die arme Mwana leiden musste.
Man kann nur hoffen, dass die Menschen, die dafür verantwortlich waren, zur Rechenschaft gezogen werden.
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