Die englische Regierung wird die Massenzucht von Welpen und Kätzchen verbieten, berichtet der Guardian. Damit soll der schmutzige Handel unethischer Züchter ein für allemal beendet werden.
Umweltminister Michael Gove kündigte am Mittwoch an, dass ein Verbot von Drittverkaufskanälen vorgestellt werden soll. Künftig müssen Menschen, die einen Welpen oder ein Kätzchen adoptieren möchten, direkten Kontakt mit dem Züchter oder dem Tierheim haben. Diese Maßnahme würde auch das Ende traditioneller Haustier-Verkaufsläden bedeuten.
Züchter werden nur noch selbst gezüchtete Welpen verkaufen können, und auch Onlineverkäufer werden ihre Lizenznummer und andere Informationen über ihre Tiere verfügbar machen müssen.
Die Regierung reagiert damit auf Skandale der Vergangenheit, die die Grausamkeit der skrupellosen Massentierzucht offengelegt haben. Züchter und Händler nutzen die hohe Zahlungsbereitschaft von Menschen aus und züchten hunderte Tiere zusammengepfercht auf engstem Raum ohne die notwendige Pflege heran.
With an eye toward ending puppy mills, England is mulling a total ban on selling kittens and puppies at pet stores. https://t.co/eRDzd6tCcv pic.twitter.com/l1w7J8ip4o
— Treehugger Animals (@TreehuggerTwo) August 23, 2018
Vor allem der verfrühten Trennung von Welpen und Kätzchen von ihren Müttern möchte man mit dem Verbot Einhalt gebieten. Das vorzeitige Herausreißen aus der mütterlichen Pflege kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen und die Tiere fürs Leben prägen.
„Ein Verbot von Drittverkäufen wird sicherstellen, dass die geliebten Haustiere der Nation den richtigen Start ins Leben bekommen,“ so der Umweltminister. „Menschen, denen das Wohlergehen der Haustiere völlig egal ist, werden nicht länger von diesem erbärmlichen Handel profitieren können.
Neben dem Verbot der Massenzucht steht auch eine Verschärfung der Strafen für Tierquäler auf dem Programm. Tiermissbrauch könnte künftig Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren mit sich ziehen.
Massenzucht auch in Deutschland ein Problem
Auch in Deutschland boomt der Handel mit Welpen. Hunde werden unter grausamen Bedingungen in Massenzuchtanlagen und Hinterhöfen gezüchtet. „Kommerzielle Züchter werben in Kleinanzeigen in Zeitungen oder im Internet häufig mit einer großen Auswahl verschiedener Rassen zu günstigen Preisen oder sogar damit, dass sie die Tiere direkt ins Haus bringen,“ schreibt der Deutsche Tierschutzbund. „Diese Lockangebote sind nicht nur auf Kosten der Hunde erkauft, sondern auch äußerst kurzsichtig.“ Die Tiere seien nämlich meist weder geimpft, noch entwurmt. Auch die Begleitpapiere können gefälscht sein.
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