Dortmund/Nordrhein-Westfalen: Zoos und Tierparks sind immer wieder im Fokus des Zorns von Tierschützern, da dort wilde Tiere in Gefangenschaft leben.
Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass diese Einrichtungen nicht nur meistens von einfühlsamen und mitfühlenden Tierpflegekräften getragen werden, sondern auch in Fällen von vom Aussterben bedrohten Tierarten auch eine große Rolle bei deren Arterhaltung spielen.
So war es für den Zoo Dortmund und besonders für die Pflegerinnen und Pfleger der Breitmaulnashörner eine riesige Freude als der kleine Willi Anfang des vergangenen Jahres geboren wurde.
Über ein Jahr lang war Willi eine Freude und sorgte im ganzen Zoo für Begeisterung. Nun musste das Nashorn-Baby urplötzlich und vollkommen unerwartet eingeschläfert werden, um ihn vor lebensbedrohlichen Schmerzen zu befreien.
Der Dortmunder Zoo trauert um einen seiner Sonnenscheine.
Nashorn-Baby Willi musste eingeschläfert werden
Breitmaulnashörner zählen zu den seltensten Nashornarten und gibt es derzeit nur noch in freier Wildbahn in kleinen Populationen in Afrika.
Umso größer war die Freude im Dortmunder Zoo als am 8. Januar 2020 der kleine Willi geboren wurde.
Die letzten 14 Monate war das kleine Nashorn eine Freude für alle Tierpflegekräfte, BesucherInnen und Nashörner, die mit ihm im Gehege lebten.
Erst vor zwei Tagen teilte der Dortmunder Zoo ein Video des quietschlebendigen Willi, wie er munter durch das Gehege streift und von seiner Mutter Shakina nach langem Gequengel endlich gesäugt wurde.
Doch am Dienstagnachmittag sollte sich der Zustand von Willi völlig überraschend und rasant ändern. Laut Angaben des Zoos und der Stadt Dortmund bekam er kolikartige Bauchschmerzen, die sich zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickelten.
Schweren Herzens musste der kleine Nashornbulle von seinen Schmerzen erlöst und eingeschläfert werden.
„Wir haben eine sehr traurige Nachricht zu verkünden, die uns alle sehr hart und völlig unerwartet getroffen hat und uns noch immer fassungslos zurücklässt. In der letzten Nacht ist Nashorn-Jungtier Willi gestorben.
Das junge Breitmaulnashorn, das am 8. Januar 2020 in unserem Zoo zur Welt kam und in den vergangenen knapp 14 Monaten so viele Menschen mit seiner stürmischen und neugierigen Art begeisterte, erkrankte überraschend am Nachmittag des 22. März mit kolikartigen Bauchschmerzen, in deren Verlauf sich sehr schnell eine lebensbedrohliche Situation einstellte.
In einer unmittelbar erfolgenden Diagnostik- und Behandlungsphase wurde Willi bis tief in die Nacht zum 23. März tierärztlich intensiv behandelt und durchgehend von seinen vertrauten Tierpflegern betreut. Im Lauf der späten Nacht zeichnete sich jedoch ab, dass das junge Breitmaulnashorn den Kampf um sein Leben verlieren würde“, schrieb der Zoo auf seiner Facebook-Seite.
Schließlich mussten die Tierärzte entscheiden, dass Willi eingeschläfert werden muss. Nach dem langen Kampf bis spät zum nächsten Morgen bekamen Willis Mutter Shakina und die Nashorndamen Jasira und Natala die Möglichkeit, sich zu verabschieden.
Auch die vertrauten Pfleger von Willi mussten sich schweren Herzens von ihm verabschieden, ehe er eingeschläfert wurde.
Eine pathologische Untersuchung wird nun herausfinden, was die Ursache hinter der unerwarteten und schweren Kolik war.
Der Dortmunder Zoo trauert um einen seiner liebsten Bewohner.
Unser Mitgefühl und Beileid gelten den Tierpflegekräften und allen, die sich stets um das Wohl des kleinen Willi gekümmert haben.