Botsuana: 2014 feierten Tierschützer auf der gesamten Welt das neue Elefantenjagd-Verbot in Botswana (korrekt Republik Botsuana).
Doch bereits im Mai 2019 nicht ganz fünf Jahre nach der Einführung des Verbots, machte sich der damals erst kurzzeitig als Präsident gewählter Mokgweetsi Masisi für eine Aufhebung stark.
Um die Elefantenjagd in geregelten Rahmen zu halten, wurde demnach entschieden, dass die Regierung sogenannten Lizenzen zum Töten von Elefanten versteigern.
Doch anstatt so nur naturbewussten Unternehmen die Jagderlaubnis zu erteilen, nutzen Unternehmen die Möglichkeit, Lizenzen an Trophäenjäger weiterzuverkaufen.
Lizenzen zum Töten von Elefanten an Trophäenjäger
Wer eine Lizenz zum Töten von Elefanten in Botsuana ersteigern will, musste eigentlich strengen Richtlinien unterliegen.
Nur in Botsuana registrierte Unternehmen konnten mitbieten. Wie die britische Zeitung The Independent berichtet, wurden in einer ersten Auktionsrunde 6 Lizenzen für insgesamt knapp 2 Millionen Euro versteigert.
Eine Lizenz berechtigt zum Töten von je zehn Elefanten in ausgeschriebenen Elefantenjagd-Gebieten.
Eigentlich wollten afrikanische Natur- und Tierschutzorganisationen mitbieten und auf das anschließende Töten verzichten, um weniger Elefanten zur Jagd freizugeben.
Die Regierung schloss allerdings alle Organisationen aus.
Stattdessen haben Unternehmen die Lizenzen ersteigert, die diese nun möglichst gewinnbringend an Trophäenjäger weiterverkaufen.
Elefantenjagd-Verbot aufgehoben
Botsuana beherbergt mit knapp 160.000 Tieren die größte Elefantenpopulation der Welt. Weil die Tiere den Landwirten wohl immer mehr zu schaffen machten, entscheid sich die neue Regierung dazu, dass Elefantenjagd-Verbot aufzuheben.
Für 2020 hat die Regierung festgelegt, dass 272 Elefanten gejagt werden dürfen. 202 der Tiere dürfen sogar von ausländischen Trophäenjägern getötet und exportiert werden.
Eduardo Goncalves, Gründer der Kampagne zum Verbot der Trophäenjagd, erklärte allerdings, warum diese Jagd so schlecht für die Natur und Tierart ist:
„Trophäenjagd ist künstliche Selektion. Indem es auf die größten und stärksten Tiere abzielt, hinterlässt es die schwächeren, kleineren Tiere.“
„Dies bedeutet, dass die besten Gene verloren gehen, so dass die Arten weniger in der Lage sind, sich an den beschleunigten Klimawandel anzupassen, anfälliger für Krankheiten sind und das Risiko des Aussterbens größer ist.“
Die neuerlichen Lizenzen zum Töten der Elefanten könnten sogar schlechte Auswirkungen auf die Wirtschaft von Botsuana haben.
Viele Touristen kommen in das Land, um die Elefanten in ihrer freien Wildbahn zu erleben.
Die Jagd auf die majestätischen Tiere könnten dabei nun abschreckend wirken.
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