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Bayern: Polizei entdeckt 200 vernachlässigte Tiere in Mastbetrieb – Rinder verenden qualvoll, Notschlachtung

Tierschützerinnen und Tierschützer arbeiten fast unentwegt daran, dass die Missstände, gerade in großen Schlachtbetrieben, aufgedeckt und öffentlich gemacht werden.

Denn was hinter geschlossenen Türen passiert, lässt sich nur vermuten und nur dank geheimen Einsätzen und heimlich aufgenommenen Filmaufnahmen weiß man überhaupt, dass viele Tiere bis zu ihrem Tod Unaussprechliches durchleben müssen.

Umso wichtiger ist es, dass aufmerksame Mitbürgerinnen und Mitbürger potenzielle Tiermisshandlung melden und somit den Qualen ein Ende gesetzt werden kann.

Ein solcher Fall wurde in diesen Tagen im bayerischen Rothenburg ob der Tauber publik, wie der Bayerische Rundfunk berichtete.

Anonymer Hinweis geht bei Polizei ein

Nachdem bei der Polizei am Pfingstsonntag ein anonymer Hinweis eingegangen war, dass in einem Mastbetrieb in Neusitz im Landkreis Ansbach Tiere unter unwürdigen Bedingungen leiden müssen, untersuchten Streifenbeamtinnen und -beamte den Hof und wurden schnell fündig.

Es wurden insgesamt 200 Rinder in dem Stall entdeckt, unter ihnen waren 150, die bereits qualvoll verendet waren und für die jede Hilfe zu spät kam.

Zunächst hatte man für 50 überlebende Rinder noch ein Fünkchen Resthoffnung, doch diese musste leider ein paar Tage später wieder begraben werden.

Wie Michael Petzold, Sprecher der Polizei, gegenüber dem BR angab, seien einige der Tiere aufgrund ihres schlechten Zustand bereits Dienstagabend eingeschläfert worden, um ihnen weitere Leid zu ersparen.

Weiter sagte er, dass in den frühen Morgenstunden der Abtransport vom Hof und die Notschlachtung erfolgte. Somit überlebte keins der 200 Tiere, die wohl schlimme Qualen erleben mussten, ehe sie entweder geschlachtet oder eingeschläfert wurden.

Geldstrafe oder Freiheitsstrafe drohen

Vonseiten des Polizeisprechers heißt es zudem, dass das Ermittlungsverfahren noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde:

„Es werden noch weitere Vernehmungen geführt, um sich ein ganzheitliches Bild der Umstände zu schaffen.“

Laut Petzold müssten noch die Fragen geklärt werden, wie lange der Zustand der schlechten Versorgung der Tiere angedauert und welche genauen Hintergründe der Vorfall habe.

Es wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei, einem Vergehen nach dem Tierschutzgesetz, was mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe sanktioniert werden kann, fügte Petzold hinzu.

Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittlerinnen und Ermittler wohl davon aus, dass die Rinder verendet sind, weil sie über einen längeren Zeitraum nicht versorgt wurden.

Aufgrund solcher Vorfälle fordern Tierschützerinnen und Tierschützer sowie die Opposition strukturelle Konsequenzen beim Tierschutz und bei der Überwachung der Landwirte.

Man mag sich kaum vorstellen, was die armen Tiere durchlebt haben müssen, dass sie sogar notgeschlachtet bzw. eingeschläfert werden mussten.

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