Augsburg/Bayern: Was viele Menschen und Haustierbesitzer*innen vielleicht oft gar nicht wissen, ist die Tatsache, dass Katzen, sobald sie zu weit von ihrem Zuhause entfernt herumlaufen, für Jäger zu „Freiwild“ werden.
In Bayern sieht das Jagdgesetz beispielsweise aktuell vor, dass Jäger*innen Katzen, die ab einer Entfernung von über 300 Metern von Wohnhäusern entfernt angetroffen werden, praktisch folgenlos getötet werden dürfen.
Dabei müsse nicht mal den Katzenbesitzern Bescheid gegeben werden, wenn ihr Tier in solch einer Situation gefunden werden.
Die Tierschutzorganisation SOKO Tierschutz wandte sich nun allerdings mit einem derartigen Fall an die Öffentlichkeit, wobei die Umstände und Aufnahmen der Tat schockieren.
Filmaufnahmen zeigen eine Jägerin, die genüsslich eine Katze in einer Lebendfalle begutachtet, ehe sie sie mit einer Pistole mit Hilfe von drei (!) Kopfschüssen tötet.
Jägerin tötet Katze in Falle mit drei Kopfschüssen
In einer Pressemitteilung bezieht die SOKO Tierschutz Stellung zu einem Vorfall aus dem Augsburger Umland.
Demnach sei ein Video aufgetaucht, auf dem eine bayerische Jägerin eine stark verängstigte Katze in einer Falle im Wald findet.
Aus dieser Lebendfalle könnte das Tier problemlos befreit werden, allerdings nähert sich die Jägerin dem Käfig mit einer Pistole in Händen.
Zum Entsetzen aller Tierfreunde, die dieses Video bereits gesehen haben, beginnt die Frau daraufhin, der Katze mit der Pistole in den Kopf zu schießen. Nach zwei Schüssen stellt sie ruhig und abgeklärt fest, dass die Katze selbst nach zwei Kopfschüssen noch lebt.
Das schwerverwundete Tier windet sich von einer Ecke der Falle in die andere, während die Jägerin und weitere Personen vor Ort zuschauen.
Auch nach dem dritten Kopfschuss aus wenigen Zentimetern Entfernung windet sich die Katze weiter durch die Falle.
Im Hintergrund des Videos härt man anschließend, wie eine Begleitperson erklärte, dass das Katzenherz noch schlagen würde, aber die Munition knapp werden würde.
Marke am Hals – Patronen im Kopf
Für viele Tierfreunde sind die Aufnahme schier unerträglich, selbst wenn dieses Vorgehen wohl häufiger vorkommt, protokolliert das Video erstmals solche Taten.
Nachdem das Tier auch nach drei Kopfschüssen durch die Jägerin noch am Leben war, entschloss man sich, das Tier mit den schweren Verletzungen über eine Wiese zu einem Weg zu schleifen.
Im Video erkennt man hierbei schnell, dass das Tier eine Marke am Hals trägt und wohl nur zu weit von ihrem Zuhause weglief.
Friedrich Mülln, Sprecher von SOKO Tierschutz, erklärt später, dass die beschuldigte Jägerin wenig zuvor gezüchtete Fasane ausgesetzt hatte. Die Katzen würden diese teuren Vögel angehen und fressen wollen.
Daher soll die Jägerin gezielt Jagd auf die Katzen gemacht haben.
„Dieser Jägerin gehört sofort Waffe und Jagdschein weggenommen“, fordert Mülln.
ACHTUNG!! Sensible und gewaltbeinhaltende Videomaterialein folgen:
Ist dies leider nur ein trauriger Teil des normalen Jagdalltags oder sollte diese Gesetzeslage geändert werden, um Katzen und Haustiere zu schützen?
Und wie können sie Jäger schützen, ohne solche Tiere kaltblütig töten zu müssen?
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