Allein der Fakt, dass es unzählige Katzen und Hunde gibt, die ausgesetzt werden und dann auf den Straßen unserer Erde leben müssen, ist schon traurig genug.
Doch wenn es soweit geht, dass das Füttern und Versorgen solcher Straßenkatzen und -hunde, bestraft wird, muss man sich wirklich fragen, wie es soweit kommen konnte.
Das die Rechtslagen und Gesetze in manchen Regionen der USA sehr konfus und zum Teil absurd sind, ist bekannt.
Aber eine Gefängnisstrafe für eine 79 Jahre alte Witwe, weil sie streunende Katzen umsorgte, ist einfach nur noch vollkommen unverständlich.
Wie konnte es dazu kommen?
Ohio/USA: Nancy Segula ist 79 Jahre alt und lebt in der kleinen Gemeinde Garfield Heights, im US-Bundesstaat Ohio.
Die Amerikanerin ist einsam, vor zwei Jahren starb ihr Ehemann. Lange Jahre hatten die beiden eigene Katzen. Doch jetzt ist Nancy allein.
„Ich vermisse meine Katzen. Sie starben, mein Mann starb. Ich bin einsam. Also helfen mir die Katzen draußen.“, erklärt sie.
Die angesprochenen Katzen sind Straßenkatzen, die einst ihren ehemaligen Nachbarn gehörte.
„Ich würde sie immer füttern und mich um sie kümmern, weil ich mich um sie sorge und ich Katzen liebe. Doch sobald meine Nachbarn anfingen sich darüber zu ärgern, riefen sie die Behörden.“
2.000 Dollar Strafe und Gefängnis
Kurz nach dem Tod ihres Mannes bekam die Witwe ihren ersten Bußgeldbescheid deswegen. Es ist in der Gemeinde verboten Straßentiere zu füttern.
Dies hielt die 79-Jährige nicht davon ab, die Katzen weiter zu füttern, wenn sie bei ihr vor dem Haus auftauchten. „Die Katzen kamen weiter zu meinem Haus“, erzählt Segula. „Ich fühle mich einfach schlecht, deswegen gebe ich ihnen dann etwas zu essen.“
Mittlerweile musste die Rentnerin schon knapp 2.000 Dollar an Strafen deswegen zahlen. Durch die Regelmäßigkeit ihres Gesetzverstoßes wurde sie nun vor ein Gericht geladen.
Das Urteil: Zehn Tage Gefängnis!
Nancys Sohn Dave Pawlowski erklärt daraufhin, wie er auf dieses Urteil reagierte:
„Ich konnte nicht glauben, dass mir meine Mutter das erzählte. Weil sie streunende Tiere füttert soll sie zehn Tage ins Gefängnis. Ich konnte es nicht fassen.
Ich verstehe, dass meine Mutter regelmäßig gegen das Gesetz verstoßen hat, aber dies sollte doch individuell betrachtet werden. Warum will man eine 79 Jahre alte Dame in ein Gefängnis sperren, weil sie Katzen fütterte?“
„Das ist eine zu große Bestrafung in meinen Augen für das, was ich getan habe, wenn es doch so viele Menschen gibt, die schlechte Dinge tun“, sagt die Witwe.
Nancy Segula soll am 11. August ihre Gefängnisstrafe absitzen.
Auferlegt wurde diese von dem lokalen Richter Jeffrey Short. Dieser ist allerdings nur für die zuständige Richterin Jennifer Weiler eingesprungen, da sie an dem Tag an einem anderen Gericht tätig war.
Wie die Washington Post berichtet, soll aber der Trouble rund um den Fall von Nancy Segula so viele Kontroversen auslöste, dass sie sich dem Fall nochmal annehmen möchte.
„Ich möchte herausfinden was vor sich geht, was passierte und dann versuchen eine Entscheidung, die unter den Umständen Sinn macht, zu treffen.“, erklärt die Richterin.
Es bleibt zu hoffen, dass die Witwe eine angemessene Strafe bekommt. Obwohl selbst der Fakt einer Bestrafung mehr als nur unverständlich ist.
Wer anderen Lebewesen hilft, sollte dafür nicht bestraft werden. Und schon gar nicht ins Gefängnis kommen.
Nancy, du machst alle Tierfreunde stolz.
Gemeinsam für den Tierschutz.