Die einen kennen sie als Ordnungshüter, die die Falschparker und Ruhestörer verwarnen, andere kommen im Zuge der Corona-Pandemie mit ihnen in Kontakt.
Die Rede ist von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ordnungsamtes. Sie sollen dort für Ordnung sorgen, wo die Polizei, noch nicht, eingeschaltet werden muss.
Umso verärgerter war ein Bewohner aus dem nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück darüber, was er auf den Aufnahmen seiner Überwachungskamera sah, wie RTL berichtete.
„Müssen doch Vorbilder sein“
Darauf sah der 56-jährige Waldemar B. nämlich einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der seelenruhig vor seiner Haustür in die Einfahrt pinkelte.
Gegenüber des Fernsehsenders konnte er verständlicherweise seinen Ärger nicht zurückhalten:
„Die Mitarbeiter müssen doch Vorbilder sein.“
Die Aufnahme beginnt zunächst recht harmlos. Zwei Mitarbeiter, die eindeutig den Schriftzug „Ordnungsamt“ auf ihren Warnwesten stehen haben, klingeln am Haus des Lackierers.
Als niemand öffnet, wendet sich einer der Männer der Hecke, die sich gegenüber der Haustür befindet.
Als nächstes ist eindeutig zu erkennen, wie er seine Hose öffnet und sich ungeniert am helllichten Tag in der Einfahrt erleichtert.
Aufgrund dieses Vorfalls wurde die entsprechende Behörde informiert, die nun verspricht, Ermittlungen einzuleiten.
In einer Stellungnahme der Stadt Rheda-Wiedenbrück heißt es, dass immer ein respektvoller Umgang der städtischen Mitarbeiter während und nach Hausbesuchen gewährleistet sein müsse.
Wildpinkeln kostet, je nach Kommune, zwischen 35 und 5.000 Euro Strafe. Ob der Ordnungshüter in diesem Fall aber zur Kasse gebeten wird, ist noch unklar.
Für den Anwohner gibt es da keine zwei Meinungen:
„Ich hätte dafür eine Strafe zahlen müssen, ohne Gnade.“
Seine akkurat geschnittene Hecke hat zwar keinen Schaden genommen, aber es geht zweifellos um Recht und Unrecht.
Der 46-jährige Mann hat zwar mittlerweile eine telefonische Entschuldigung vom Leiter des Amtes erhalten, warum die Ordnungsdienstmitarbeiter aber überhaupt bei ihm auf der Matte standen, weiß er bis heute nicht.
Solche Aktionen lassen natürlich an dem Ordnungsgedanken und an der Vorgehensweise von Menschen, die für den Staat arbeiten, zweifeln.
Man kann nur hoffen, dass dieser Fall in irgendeiner Form für alle Parteien akzeptabel gelöst wird.
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