Als mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie klar wurde, dass das öffentliche Leben runtergefahren oder zumindest massiv eingeschränkt wird, gab es auch kein Reisen mehr.
Die Flughäfen und Züge blieben leer, unzählige Arbeitnehmer mussten entlassen werden. Die ganze Tourismusbranche verbuchte Verluste in Milliardenhöhe und Insolvenzmeldungen begleiteten die nächsten Monate.
Mittlerweile herrscht an einigen Flughäfen wieder eingeschränkter Betrieb, doch der folgende Fall, über den der Focus berichtete, beweist, dass noch immer die Nerven blank liegen.
Baby wird auf Toilette gefunden
Es begann damit, dass am 2. Oktober auf einer Toilette des Flughafens Doha in Katar ein Baby gefunden wurde. Von der Mutter fehlte jede Spur, weswegen sich die Sicherheitskräfte sofort auf die Suche machten.
Dabei schienen sie aber etwas zu weit gegangen zu sein.
Als nämlich ein Flieger von Qatar Airways, der eigentlich auf dem Weg nach Sydney war, mit Passagieren an Bord nicht startete, nahm das Unheil seinen Lauf.
Eine Passagierin berichtete gegenüber The Guardian:
„Jede Stunde kam einer der Piloten und entschuldigte sich, weil man immer noch auf die Erlaubnis zum Rollen wartete.“
Plötzlich betraten Sicherheitskräfte das Flugzeug und eskortierten mehrere Frauen nach draußen zu einem Krankenwagen, der auf dem Vorfeld wartete. Ohne jegliche Erklärung oder Kommentar.
Dort angekommen, wurden die Frauen aufgefordert, sich freizumachen, um dann gynäkologisch untersucht zu werden.
Mehrere Passagiere konnten beobachten, wie weinende junge Frauen nach der Untersuchung ins Flugzeug zurückkehrten. Bislang ist nicht eindeutig zu sagen, wie viele Frauen wirklich betroffen waren.
Mittlerweile haben sich 13 Australierinnen gemeldet, die von den unangenehmen Untersuchungen berichteten. Demnach soll ihnen zu keinem Zeitpunkt gesagt worden sein, warum sie untersucht werden und man habe sie auch nicht um Erlaubnis gefragt, ob man sie im Intimbereich untersuchen dürfe.
Mögliche Mutter sollte identifiziert werden
Später kam heraus: Die Sicherheitskräfte wollten dadurch herausfinden, ob eine Frau von ihnen kürzlich ein Kind zur Welt gebracht hatte.
Damit sollte die Mutter des Babys, das auf der Flughafentoilette am Hamad International Airport von Doha gefunden wurde, ermittelt werden.
In einer Mitteilung des Flughafens heißt es, dass bei der Untersuchung darum ging, die Mutter zu finden, weil man sich Sorgen um ihr Wohlbefinden machte.
Wie viele Flugzeuge dabei aufgehalten wurden und wie viele Verspätungen dadurch zustande kamen, ist nicht bekannt.
Kritik für das Vorgehen der Einsatzkräfte kam kurz darauf aus Australien.
Die Außenministerin Marise Payne nannte den Vorfall „extrem verstörend“ und Australien habe „formell erklärt“, dass man das Geschehene besorgniserregend finde.
Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die Mutter des Babys nicht gefunden wurde und sich das Pflegepersonal um das Kind kümmert.
Diese Situation war nicht nur für die betroffenen Frauen, sondern auch für das Boardpersonal von Qatar Airways unangenehm und es zeigte sich ebenfalls schockiert, das berichteten die Passagiere des Fluges.
Es habe sich mehrmals bei den Frauen entschuldigt, auch wenn sie natürlich nichts dafür konnten.
Eine menschenunwürdige und unangenehme Situation für alle Frauen, die sich, ohne Erlaubnis oder Informationen, im Intimbereich untersuchen lassen mussten.
Natürlich ist es wichtig, die Mutter des Babys zu finden, allerdings hätte das auch auf andere Art und Weise vonstatten gehen können.
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