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Heute vor 75 Jahren: Die Rote Armee erreicht das KZ Auschwitz – 200 Überlebende gedenken 1 Million Toten

Es werden immer weniger Menschen auf dieser Welt, die sich an den schrecklichen 2. Weltkrieg und die damit einhergehenden Verbrechen erinnern können.

Dennoch ist es natürlich von unglaublicher Bedeutung für die nachkommenden Generationen und die Geschichte der Welt, den Opfern und Millionen Toten zu gedenken.

Eines der Ereignisse, das den Untergang des Dritten Reichs und die Aufklärung der Verbrechen an der Menschlichkeit einleitete, jährt sich am heutigen 27. Januar 2020 zum 75. Mal.

An diesem Tag erreichten nämlich Truppen der Roten Armee das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz und läuteten die Befreiung des Lagers ein.

Hier wurden mindestens eine Million Juden aus ganz Europa systematisch ermordet und darüber hinaus noch Zehntausende Angehörige weiterer Gruppen: christliche Polen, sowjetische Kriegsgefangene, Homosexuelle, Sinti und Roma und weitere.

Auschwitz symbolisiert wie kaum ein anderer Ort den Holocaust, weswegen sich an diesem Tag auch wieder 1.200 Journalisten und 200 Überlebende dort einfinden, um den Toten gebührend zu gedenken.

Politiker gedenken Opfern

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird mit drei Auschwitz-Überlebenden wie auch der polnische Staatspräsident Andrzej Duda, der in diesem Jahr vorneweg ein Grußwort geben wird, anreisen, wie die Tagesschau berichtete.

Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin für Kopfschütteln gesorgt, als er den Hitler-Stalin-Pakt von 1939 relativiert und Polen eine Mitschuld für den Ausbruch des 2. Weltkrieges gegeben hatte.

Die Befürchtung, Duda könne Auschwitz als Bühne für Kritik an Putin missbrauchen, wies dessen Kanzleichef zurück und sprach davon, dass Auschwitz kein Ort für politisch Kämpfe sei.

Der polnische Staatspräsident werde eine ernsthafte Rede halten und nicht die Gefühle der Opfer verletzen. Er entgegnete:

„Es ist außerordentlich wichtig, denn für viele Überlebende wird dieser 75. Jahrestag vielleicht die letzte Gelegenheit sein, an diesen schrecklichen Ort zu kommen, sie bezeugen unvorstellbare Verbrechen Hitler-Deutschlands- Ihre Anwesenheit dort ist das Wichtigste.“

Auch der katholische Geistliche Manfred Deselaers, der seit vielen Jahren das kirchliche Zentrum für Dialog und Gebete unweit von Auschwitz leitet, betonte die Wichtigkeit dieses Tages:

„Ich weiß von ehemaligen Häftlingen, wie ungeheuer wichtig und emotional es für sie ist, herzlich begrüßt zu werden, zum Beispiel. Das liegt daran, dass die Erinnerung an ihre Leidensgeschichte eine Erinnerung an eine Erfahrung mit dem deutschen Staat ist.“

Weiter sagte Deselaers, dass es wichtig sei, nicht nur „ein paar nette Deutsche“ nach dem Krieg getroffen zu haben, sondern dem deutschen Staat vertrauen zu können.

Vor 75 Jahren wurde der erste Schritt getan, um die Schreckensherrschaft in Deutschland zu beenden und die Verbrechen an der Menschheit zu stoppen.

Umso wichtiger ist es, immer daran zu erinnern, damit sich solch ein Horror nie wieder wiederholen kann.

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