Sobald auf einer mehrspurigen Straße ein Unfall passiert, kommt es zum Stau. Um Polizei und Rettungskräften den Weg zum Unfallort zu erleichtern, wird dafür eine Rettungsgasse gebildet.
Leider bietet diese immer das Potential dafür, dass einzelne Personen dies als Chance nutzen.
Entweder wird mit Hilfe von der Rettungsgasse der Tau überwunden und an den Stauanfang gefahren. Oder es wird ignorant in der Mitte der Gasse gestanden, so dass Rettungskräfte aufgehalten werden.
Doch am unverständlichsten ist es, wenn Menschen auf der Autobahn, Schnellstraße oder Landstraße wenden und in Geisterfahrer-Manier durch die Rettungsgasse zur letzten Ausfahrt fahren.
In Dortmund kam es am Donnerstagnachmittag (08.08.) zu einem doppelten Geisterfahrer-Vorfall. Nachdem eine Geisterfahrerin in den Gegenverkehr prallte, wendete ein Autofahrer im Stau und fuhr entgegen der Fahrtrichtung durch die Rettungsgasse.
Dortmund/Nordrhein-Westfalen: Gegen 16 Uhr verursachte eine Falschfahrerin einen schweren Verkehrsunfall.
Drei Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Wie die Polizei Dortmund mitteilte, stieß eine 69-jährige Bochumerin mit dem Auto einer Frau aus Kamen frontal zusammen. Daraufhin kollidierte danach mit den zusammengestoßenen Fahrzeugen.
„Zuvor war die Bochumerin an einer unbekannten Örtlichkeit in der falschen Richtung auf die Brackeler Straße aufgefahren. Die Gründe sind aktuell unklar.“
Es entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro.
3 Verletzte bei Geisterfahrer-Unfall
Die Falschfahrerin wurde schwer verletzt. Sie wurde umgehend mit einem Rettungshubschrauber in das nächste Krankenhaus gebracht. Sie schwebt in Lebensgefahr. Zuvor hatte die Feuerwehr Dortmund die Verletzte aus dem stark deformierten Auto geschnitten. Sie und eine Mitverunglückte Frau waren eingeklemmt.
Die Frau aus dem Auto, in das die Geisterfahrerin prallte, ist mit schweren Verletzungen in ein umliegendes Krankenhaus gebracht worden. Die Auffahrende, eine 55-Jährige aus Unna, wurde mit leichten Verletzungen in ein weiteres Krankenhaus gebracht.
Durch den schweren Unfall kam es zu „erheblichen Verkehrsstörungen. Die Unfallörtlichkeit war mehrere Stunden gesperrt.“, teilte die Polizei in einer Pressemitteilung mit.
Autofahrer wendet in Rettungsgasse
Wie die Feuerwehr Dortmund nach dem Unfall berichtete, wurde zunächst eine Rettungsgasse gebildet, durch die die Einsatzkräfte problemlos am Unfallort ankamen.
„Nachdem die Anfahrt zur Einsatzstelle für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr durch die vorbildlich gebildete Rettungsgasse ganz problemlos möglich war, hatte ein Verkehrsteilnehmer leider nicht die nötige Geduld, die Aufhebung der Straßensperrung abzuwarten und wendete auf der zweispurigen Straße und fuhr durch die Rettungsgasse zurück.“
Ein Geisterfahrer, nach einem Geisterfahrer-Unfall. Eine wirklich paradoxe Angelegenheit.
So kommt auch die Feuerwehr zum Schluss: „Leider ist immer noch nicht bei allen Autofahrern angekommen, wie man sich in so einer Situation zu verhalten hat.“
45 Einsatzkräfte verschiedener Feuer- und Rettungswachen waren an dem Einsatz beteiligt.
Es ist unfassbar, dass manche Menschen immer noch nicht verstanden haben, wie wichtig eine Rettungsgasse ist und in welche Gefahr man sich selbst und andere bringt, wenn man dies missachtet.
Ein Dank gilt den Rettungskräften. Außerdem wünschen wir den Verletzten eine schnelle und vollständige Erholung.