Fast alle Lebensmittel haben es in sich, der Stoff ist äußerst beliebt bei kleineren Kindern und viele können sogar nicht ohne hin. Die Rede ist von Zucker.
Während die einen davon ausgehen, dass Zucker allein in Süßigkeiten und vordergründig ungesunden Lebensmitteln vorhanden ist, ist den meisten wohl bekannt, dass sich das Süßungsmittel auch in der täglichen Ernährung wiederfinden lässt.
Etwa in Säften, Saucen, Müsli und auch so mancher Babynahrung.
Dass Zucker aber vor allem ungesund und nicht der Gesundheit förderlich ist, wird besonders bei Kleinkindern und Jugendlichen deutlich. Dort macht sich das durch Fettleibigkeit und Übergewicht bemerkbar.
Gegen diesen übermäßigen Zuckerverzehr möchte jetzt der Kinderärzteverband vorgehen und fordert aus diesem Grund eine zusätzliche Steuer auf Zucker.
Wer schon im frühen Alter an Fettleibigkeit oder Übergewicht leidet, der wird es im Laufe des Lebens schwer haben, diese Kilos wieder runter zu kriegen und aus eigenem Antrieb einen gesunden Lebensstil zu führen.
Schuld daran ist unter anderem der übermäßige Verzehr von Zucker. Denn gerade jüngere Kinder haben es am liebsten süß und wenn man ihnen keine Grenzen aufzeigt, hören sie von selbst auch nicht damit auf.
Wie der Stern berichtete, stellt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) jetzt eine Forderung, die eine Steuer auf Zucker vorsieht. Dabei sollen Übergewicht und Fettleibigkeit bei Heranwachsenden vorgebeugt werden.
Erfolg im Ausland
Was zunächst nach einer etwas gewagten Forderung klingt, hat im Ausland bereits für erste Erfolge gesorgt.
BVKJ-Präsident Thomas Fischbach sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur:
„Durch die Einführung von Zucker-Abgaben und damit höheren Preise ist den Verbrauchen dort die Lust auf Süßes weitgehend vergangen, die Absatzzahlen an Süßgetränken gehen seit Einführung der Steuer deutlich zurück.“
Vergleichbar sei dieses Verbot etwa mit dem des Rauchverbots und auch bei der Alkopops-Steuer.
Weiter führte der Präsident aus:
„Nachdem die Politik die bei Jugendlichen beliebten Schnapsmischgetränke mit einer Sondersteuer belegt hatte, sank der Absatz binnen eines Jahres um 80 Prozent.
Das Beispiel, aber auch die Beispiele Mexiko, Frankreich, Finnland, Ungarn und Großbritannien zeigen, dass Steuerungsmechanismen die Gesundheit wirksam schützen können.“
Nutri-Score in Deutschland
In diesem Zusammenhang lobt der Verband in Person von Fischbach die Einführung des Nutri-Scores, durch die Nährwerte in Lebensmitteln gekennzeichnet werden:
„Seine Wirksamkeit ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden. Eltern werden es künftig leichter haben, ihre Kinder gesund zu ernähren.“
Dabei werden Bestandteile werden neben dem Gehalt an Zucker auch Fett und Salz, sowie empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und Proteine mit einbezogen und in einem einzigen Wert angegeben.
Das „A“ steht auf dieser fünfstufigen Skala in Form eines dunkelgrünen Feldes als die günstigste Bilanz, über das gelbe „C“ geht der Wert bis zum roten „E“, das als ungünstigste Bilanz gilt.
Das Logo soll die EU-weit verpflichtende Nährwerttabelle ergänzen und auf der Rückseite von Verpackungen stehen. In deutschen Supermärkten gibt es sie bereits vereinzelt.
Mit dieser Forderung geht der Verband neue Wege, die im Ausland schon zu positiven Veränderungen führte.
Bislang ist aber nicht bekannt, inwiefern die Politik darauf eingehen wird und ob die Bevölkerung eine solche Steuer akzeptieren würde.
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