Nancy Abell lebt im US-Staat Washington, der für seine atemberaubenden Berglandschaften berühmt ist. Wie viele ihrer Landsleute geht Nancy daher gerne wandern, um die Natur in all ihrer beeindruckenden Schönheit aus nächster Nähe zu genießen.
Ihre Sicherheit kommt dabei immer an erster Stelle: Selbst kurze Wanderungen macht sie nur mit der richtigen Ausrüstung und entsprechender Kleidung. Sie weiß, dass man den Launen der Natur manchmal schutzlos ausgesetzt ist.
Doch nicht jeder Wanderer ist so gut vorbereitet wie sie.
Schicksalshafte Begegnung
Eine junge Wanderin
Auf einer ihrer Touren begegnete Nancy einer jungen Frau namens Katharina Gröne, berichtet CNN. Katharina marschierte die Pacific Crest Trail ab, einen über 4000 Kilometer langen Fernwanderweg, der sich entlang der Küste von der Grenze zu Kanada bis nach Mexiko erstreckt.
Die deutsche Wanderin war auf der nördlichen Zielgeraden, als sie Nancy begegnete.
Das Ende von Katharinas Reise war in Aussicht, doch Nancy sorgte sich um die junge Wanderin. Sie war für den noch verbleibenden Weg nicht entsprechend ausgerüstet, und Nancy hatte Angst, dass sie die Berge unterschätzt hatte.
„Wenn Sie meine Tochter wären, würde ich Sie das nicht tun lassen,“ meinte Nancy zu Katharina. Die war jedoch fest entschlossen, weiterzumachen.
Doch nach den zwei Stunden, die sie gemeinsam in den Bergen verbracht hatten, ging die deutsche Wanderin Nancy nicht mehr aus dem Kopf. Das Gefühl, dass sie sich in Gefahr begeben würde, konnte sie einfach nicht abschütteln.
„Ich konnte die Nacht zuvor nicht schlafen, weil ich solche Angst um sie hatte,“ meinte Nancy gegenüber CNN. „Ich hätte wirklich dasselbe für jeden getan, wenn ich gedacht hätte, dass sie in Gefahr schweben würden, weil ich das bereits selbst durchgemacht habe und es fürchterlich ist.“
Nancy schlägt Alarm
Als sich das Wetter drastisch verschlechterte, erkannte Nancy voller Entsetzen, dass ein großer Sturm im Anmarsch war.
Sie beschloss, auf Nummer sicher zu gehen, und den Notruf zu verständigen. Obwohl Katharina eigentlich nicht als vermisst gelten konnte, überzeugte Nancy die Rettungsdienste, sich auf die Suche zu machen.
Mit einem Helikopter flog der Suchtrupp in die entsprechende Gegend und begab sich auf die Suche nach der Wanderin. Es dauerte nicht lange, bis sie Katharina ausfindig gemacht hatten – und sie befand sich tatsächlich in Schwierigkeiten.
Heldin Nancy
Katharina befand sich mitten im Sturm und war, wie Nancy vermutet hatte, nicht richtig ausgerüstet. Glücklicherweise konnte sie der Rettungstrupp in Sicherheit bringen.
„Ich werde sie den Rest meines Lebens als Heldin sehen,“ meint Polizeichef J. Adams gegenüber CBS.
Katharina gibt zu, dass Nancy sie gerettet hat. Außerdem habe die Washingtoner Wanderin ihren Glauben in das Gute im Menschen wiederhergestellt.
Nancy lud Katharina ein, bis zu ihrem Rückflug nach Deutschland bei ihr zu wohnen. Das schicksalhafte Treffen hat ihr vielleicht das Leben gerettet. Auf alle Fälle hat sie eine neue Freundin gefunden, auf die sie immer zählen kann.
Im Video könnt ihr mehr über die unglaubliche Geschichte erfahren:
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