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Bundeskabinett beschließt Grundrente ab Januar 2021 – rund 1,3 Millionen Menschen mit Minirente profitieren

Wer ein Leben lang hart arbeitet und immer pünktlich seine Rechnungen bezahlt und in die Rentenkasse eingezahlt hat, dem steht auch etwas zu.

Das mag man zunächst glauben. Doch leider sieht die Realität für viele Menschen in Deutschland anders aus.

Sie haben nur das Recht auf eine geringe Rente und kommen damit meist kaum über die Runden, was verständlicherweise für Frust und Gefühlen führt, man würde nicht mehr zur Gesellschaft dazugehören.

Aus diesen Gründen war es nur eine Frage der Zeit, bis die Politik etwas dagegen unternimmt.

Seit dem heutigen Tag ist auch klar, wie diese Maßnahmen aussehen, schreibt RTL.

1,3 Millionen Menschen sollen profitieren

Demnach hat nämlich das Bundeskabinett beschlossen, die sogenannte Grundrente ab dem 1 Januar 2021 auszuzahlen. Davon sollen 1,3 Millionen Menschen in Deutschland profitieren.

Zu den Profiteuren gehören Menschen mit Minirenten, die mindestens 33 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Mit inbegriffen ist dabei auch nicht nur die herkömmliche Arbeit, sondern auch die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen.

Wer als Rentner maximal ein monatliches Einkommen von 1.250 Euro (Alleinstehende) und 1.950 Euro (Eheleute oder Lebenspartner) erzielt, erhält den vollen Aufschlag.

Weil Frauen häufiger eine niedrigere Rente als Männer haben, werden sie wohl noch mehr von dem neuen Gesetzesvorhaben profitieren. Nach ersten Rechnungen sollen 70 Prozent der zukünftigen Grundrentenempfänger Frauen sein.

Die genaue Summe des Aufschlags lässt sich nicht genau voraussagen, da sie sich daraus zusammensetzt, wie viele Jahre man in die Rentenkasse eingezahlt hat und wie hoch das Gehalt war.

Abhängig ist diese auch davon, ob man im Osten oder Westen seiner Arbeit nachgegangen ist.

Kritik an der Grundrente

Doch es sind nicht nur positive Stimmen zu diesem Beschluss zu vernehmen. Kritik kommt etwa von Arbeitgebern, Gewerkschaften und arbeitgebernahen Instituten.

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer kritisiert etwa, dass die Grundrente für gravierende Ungerechtigkeiten sorgen und keinen zielgenauen Beitrag gegen die Altersarmut leisten würde.

Auch Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund, mahnt, dass das Verfahren zur Berechnung höchstkompliziert sei und viel weniger Menschen profitieren als ursprünglich geplant.

Und Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut sagt:

„Die besonders bedürftigen Personen, nämlich jene mit weniger als 33 Beitragsjahren oder langen Zeiten an Arbeitslosigkeit, haben weiterhin keinen Anspruch auf Grundrente.“

Dadurch, dass dieser Gesetzesentwurf durch den Kabinettsbeschluss eine wichtige Hürde genommen hat, wird er in den kommenden Wochen dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt.

Wird dort dafür gestimmt, steht der Grundrente nichts mehr im Weg.

Gegenüber RTL verteidigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Morgen die Grundrente und auch den Gesetzesentwurf.

Mit diesem Gesetz ist natürlich die Hoffnung verbunden, dass den Menschen unter die Arme gegriffen wird, die allein von ihrer Rente kein normales Leben führen können.

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