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Berlin: Lehrerin lässt schlechte Schüler von der ganzen Klasse ausbuhen und setzt ihnen schwarze Krone auf

Die meisten Menschen, die sich noch an ihre Schulzeit erinnern können, erinnern sich vielleicht auch noch an das Gefühl, eine schlechte Note bekommen zu haben.

Man fühlte sich in diesen Momenten alles andere als gut und abhängig vom Alter machte man sich auch Gedanken, wie man diese Note am besten seinen Eltern berichtet. Eine für alle Beteiligten nicht unbedingt schöne Situation.

Für einige Schüler an einer Berliner Grundschule, die schlechte Leistungen erbrachten, war das aber nicht die einzige Sorge, wie der Tagesspiegel berichtete.

Beurteilung der besonderen Art

Dort veranlasste nämlich eine Lehrerin, die in einer dritten Klasse unterrichtet, dass die Kinder mit den schlechten Leistungen vor die Klasse treten sollen, um dann eine schwarze Krone aufgesetzt zu bekommen. Doch das war noch nicht alles.

Anschließend wurden die betreffenden Schülerinnen und Schüler von der gesamten Klasse ausgebuht.

Zwar gab es das gleiche Procedere zwar auch mit den Kindern, die gute Leistungen erbrachte, sie bekamen aber eine goldene Krone aufgesetzt und anschließend Applaus, allerdings sorgte diese Herangehensweise bei vielen Eltern für Ärger.

Diese Erziehungsberechtigten zeigten sich nach diesem Vorfall schockiert und verärgert und wandten sich umgehend an die Schulleitung. Diese wollte sich gegenüber der Tageszeitung bislang aber nicht äußern.

Konrektor Rüdiger Röfke sagte lediglich, dass es sich um „ein Missverständnis“ handele und das Thema inzwischen mit Schülern, Eltern und der Lehrkraft geklärten worden sei.

Zudem werde man beim kommenden Elternvertreter-Abend nochmal darüber sprechen, Konflikte werden dabei aber keine erwartet. Über den Inhalt des Themas sagte Röfke allerdings nichts.

Der Bildungsverwaltung ist der Fall bekannt und Martin Klesmann, Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, nennt die Kronen-Methode „fragwürdige Pädagogik“. Als Schulaufsicht sei man allerdings nicht aktiv geworden: „Es handelt sich um einen einmaligen Vorgang.“

„Konzept der eigenverantwortlichen Schulen“

Da die Schulleitung sofort eingegriffen und die Praxis unterbunden habe, hätte man nicht aktiv werden müssen: „Das entspricht dem Berliner Konzept der eigenverantwortlichen Schulen.“

Laut Klesmann habe es sich bei der Lehrerin um eine „frische Lehrkraft“ gehandelt und sie habe zusammen mit ihren Schülern ein „Feedback-Konzept“ erarbeitet. Demnach hätten sich die Kinder selbst gewünscht, auf diese Art und Weise beurteilt zu werden. In ihrer dritten Klasse gebe es noch keine Noten.

Während es in der ersten und zweiten Jahrgangsstufe laut des Berliner Schulgesetzes grundsätzlich keine Benotung gibt, hängt es vom Votum der Elternschaft ab, ob diese in der dritten und vierten Klasse eingeführt werden soll.

Die Mehrheit der „stimmberechtigten Erziehungsberechtigten“ ist davon abhängig.

Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses, sagte dazu:

„In unserer Wahrnehmung ist es an den Berliner Grundschulen verbreiteter, dass eine Benotung mit Ziffern eingeführt wird.“

Deswegen appelliert er an alle Eltern, sich vor dem dritten Schuljahr alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Benotungssysteme zu vergegenwärtigen.

Was hältst du von dieser Methode, gute und schlechte Schüler zu beurteilen?

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