Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie liest und hört man immer wieder von sogenannten „Superspreadern“ und das heißt in der Regel nichts Gutes.
Dabei geht es nämlich um Menschen, die besonders in infektiös und, sollten sie mit dem Coronavirus infiziert sein, in der Lage sind, viele Menschen anzustecken. Was dazu führt, dass die Corona-Fälle steigen und neue Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Ein solcher Fall hat sich wohl nun im oberbayrischen Garmisch-Partenkirchen ereignet, wie der Focus berichtete.
Frau wohl eine Superspreaderin
Dort soll eine 26-jährige US-Amerikanerin, die aber keine Urlauberin, sondern eine Mitarbeiterin der US-Streitkräfte ist, als Superspreaderin dafür gesorgt haben, mehrere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt zu haben.
Wie Stephan Scharf, Sprecher des Landratsamtes, zu Protokoll gab:
„Die Dame hat Symptome gehabt, war bei uns bei der Teststation und wurde aufgrund der Symptome aufgefordert, in Quarantäne zu bleiben. Das hat sie aber nicht getan.“
Stattdessen war die Frau mit Kollegen am Donnerstag auf einer Karaoke-Party und hat dort wohl mehrere Menschen infiziert.
Für den Besitzer der Bar ein Unding, der zwischen Fassungslosigkeit und Wut schwanke, wie Peter Messerschmitt betont:
„Fassungslos, wie jemand so blöd sein kann.“
„Potenzielle Killerin“ Gefahr für den Ferienort
Doch nicht für die Menschen vor Ort ist die „potenzielle Killerin“ (so Messerschmitt) eine Gefahr, sondern auch für die Gastronomie im Ferienort.
Seit Freitag gelten dort nämlich neue Corona-Beschränkungen. Um 22:00 Uhr müssen Gaststätten schließen, es dürfen sich nur noch maximal fünf Personen im Lokal treffen, was auch für die örtliche Hotellerie ein harter Schlag ist.
Ein User schrieb bei Twitter:
„Der Blick nach Garmisch zeigt aktuell ein Beispiel dafür, dass man den gesunden Menschenverstand und die Bereitschaft des Einzelnen nicht voraussetzen kann. So schade“, was noch zu den netteren Posts gehörte.
Für den Sprecher des Landratsamtes Scharf keine neue Situation:
„Fälle, in denen die Leute das Testergebnis nicht abwarten, gibt es ja öfter.
Und die Nationalität ist ja im Grunde auch wurscht. Aber wir wollten, dass möglichst viele Menschen sich melden, die sich daran erinnern, in den letzten Tagen in einer Kneipe Kontakt zu der Frau gehabt zu haben.“
Noch konnten nicht alle Kontaktpersonen ausfindig gemacht werden, weswegen die Gesundheitsbehörde diejenigen, die an oder vor jenem Abend in den örtlichen Bars unterwegs waren, sich zu melden und testen zu lassen.
Frau drohen rechtliche Konsequenzen
In einer Pressemitteilung deutet Rechtsanwalt Arndt Kempgens an, dass es auch zu Konsequenzen für die Frau kommen kann:
„Die Sorglosigkeit der 26-jährigen Frau kann für sie sehr gravierende Konsequenzen haben. Es drohen strafrechtliche und auch zivilrechtliche Haftung für Schäden und sogar Schmerzensgeldansprüche.“
Es komme sogar ein Vorsatz in Betracht.
Bis Samstag belief sich die Zahl der Neuinfektionen in dem Landkreis auf 37, für Scharf heißt das auch:
„Die müssen sich natürlich nicht alle bei ihr angesteckt haben.“
Seit der Corona-Pandemie wurden 453 positive Fälle gezählt. Damit es nicht viel mehr werden, hat das Landratsamt Beschränkungen für das öffentliche Leben der 26.000 Einwohner zählenden Gemeinde verhängt:
„Aus medizinischer Sicht ist mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Infektionen im Landkreis zu rechnen.
Wir wollen das Nachtleben, das der Auslöser war, runterfahren.“
Geplante Veranstaltungen und Proteste wurden zudem abgesagt.
Man kann nur hoffen, dass die rücksichtslose Frau nicht allzu viele Menschen angesteckt hat und keine Todesfälle hinzukommen.
Teile diesen Artikel, wenn du für solche Menschen, die sich bewusst gegen die Quarantäne entscheiden und dadurch weitere gefährden, Konsequenzen forderst.