Seit fast anderthalb Jahren sorgt die Fridays for Future (FFF)-Bewegung weltweit für Aufsehen und bewegt Groß und Klein, Jung und Alt, auf die Straße.
Ihre Initiatorin, die Schwedin Greta Thunberg, kann dabei auf Millionen Anhänger bauen, die gemeinsam für den Klimaschutz und gegen den Klimawandel demonstrieren. Auf diese Weise soll die Politik ihrer Meinung nach endlich aufwachen und gegen die allgemeine Entwicklung angehen.
Notfalls sollen die Menschen, zu denen größtenteils Schülerinnen und Schüler gehören, auch den Unterricht ausfallen lassen und sich stattdessen auf der Straße bemerkbar machen.
Manche Schulen unterstützen dieses politische Engagement, andere wiederum kennen kein Erbarmen und sprechen sogar Strafen gegen die betreffende Schüler aus, die nicht im Unterricht sitzen.
Eine Schule im oberbayerischen Traunstein hat laut Welt jetzt ebenfalls auf das Streiken mancher Schüler reagiert.
Demnach stehen im Mittelpunkt drei Schüler, die sich den FFF-Protesten angeschlossen und dadurch Fehlstunden aufgebaut haben.
Politische Exkursion nach Berlin
Nun bietet das Gymnasium eine Exkursion nach Berlin an, wo man ein Angebot der Landeszentrale für politische Bildung wahrnehmen möchte.
Allerdings können von den 145 Zehntklässlern nur 30 die Reise antreten.
Dass die drei betreffenden Schüler aber nicht mitdürfen, hänge laut einem Twitter-Eintrag der Ortsgruppe Fridays for Future Traunstein damit zusammen, weil sie bei FFF mitdemonstriert hätten:
Zwar bestätigte die Schule gegenüber der Passauer Neuen Presse, dass die drei genannten Schüler nicht mit nach Berlin dürfen, allerdings sei das keine Bestrafung für ihr Engagement bei FFF.
Man habe vielmehr die Schüler ausgewählt, die sich an die Schulregeln halten würden und weil die drei Schüler Fehlstunden haben, könne man sie nicht berücksichtigen.
Wie diese Fehlstunden zustande kamen, sei in diesem Fall ebenfalls nicht relevant.
Diese Erklärung reicht den Aktivisten bei FFF-Traunstein aber nicht.
Laut eigener Aussage haben die betroffenen Schüler kaum Stunden gefehlt und ein Aktivist erklärte gegenüber einer Regionalzeitung, dass man außerdem bereit sei, den Stoff nachzuholen.
Es sei außerdem „unverhältnismäßig“, die Schüler zu sanktionieren, die sich für den Umweltschutz einsetzen und dadurch ihr besonderes politisches Engagement zeigen und schlussendlich nicht an der politischen Exkursion nach Berlin teilnehmen dürfen.
Im Zuge der FFF-Demonstrationen gibt es zumeist zwei Lager: Menschen, die das politische Eingreifen der Jugend unterstützen und jene, die diese nur belächeln und davon ausgehen, dass sie nichts erreichen werden.
Man darf gespannt sein, wie sich diese Demonstrationen weiter entwickeln und inwiefern die Politik auf die meist jungen Menschen eingeht.