An Bahnhöfen kann es durchaus mal drunter und drüber gehen.
Massen an Leuten wuseln durch die Hallen und über die Bahnsteige. Pendler hetzen zum nächsten Zug, Touristen blicken fragend durch das Getümmel.
Ist man mit seinen Kindern unterwegs, kann es durchaus zu einer Herkulesaufgabe werden, möchte man unbeschadet und problemlos zu seinem Zug kommen.
Ein Vater hat am Hamburger Hauptbahnhof dies wohl unterschätzt. Um nicht seine Kinder zu verlieren, sprang er gerade noch an einen abfahrenden ICE.
Hamburg/Deutschland: Am Hauptbahnhof hat sich am Dienstagnachmittag, 13.08., ein Passagier von außen an einen losfahrenden ICE geklammert.
Wie die Bundespolizei mitteilte, handelte es sich dabei um einen 42 Jahre alten Familienvater.
„Am 13.08.2019 gegen 15:50 Uhr befand sich der ICE 883 zur Weiterfahrt nach München am Hamburger Hauptbahnhof. Im Zug saßen zwei Kinder, 7 und 9 Jahre alt. Deren Vater stand derweil auf dem Bahnsteig und rauchte.“
Der Vater soll auf dem Bahnsteig eine Zigarettenpause eingelegt haben, als er von der Abfahrt des Zuges überrascht wurde.
Vater klammert sich außen an fahrenden ICE
Der Mann sprang während dem Losfahren an den Zug und klammerte sich dort zwischen zwei Wagons fest.
Ein Passagier bemerkte wenige Minuten später den Mann und meldete ihn beim Zugpersonal.
Der ICE wurde umgehend durch eine Schnellbremsung zum Anhalten gebracht.
„Durch den Zugbegleiter wurde der Vater in das Innere des ICE geholt, der Zug setzte seine Fahrt fort.“, teilte die Polizei mit.
Der Mann syrischer Staatsangehörigkeit wurde allerdings beim nächsten planmäßigen Halt aus dem Zug geworfen und dort bereits von Polizeibeamten erwartet.
Da das „Bahnsurfen“ nicht nur lebensgefährlich, sondern äußerst verboten ist, wurde gegen den 42-Jährigen ein Strafverfahren eingeleitet.
„Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang: Bahnsurfen ist lebensgefährlich! Aufgrund der hohen Geschwindigkeit kann es vorkommen, dass Bahnsurfer den Halt verlieren, gegen Hindernisse wie Oberleitungsmasten, Schilder oder Bäume prallen oder nach Kontakt mit der 15.000 Volt führenden Oberleitung einen Stromschlag erhalten.“
Zum einen war es eine unverantwortliche Tat, die den Mann und andere in große Gefahr brachte.
Allerdings zeigt es ebenfalls die Verzweiflung und Angst des Vaters, seine zwei Kinder verlieren zu können.