Spanien: Nach Italien ist gerade insbesondere Spanien hart von der Coronavirus-Pandemie getroffen.
Die Zahlen von Infizierten und Opfern des Virus steigen täglich rapide an. Neben der Region um Hauptstadt Madrid ist auch Andalusien direkt betroffen.
Um die einzelnen Gemeinden und Krankenhäuser zu entlasten, werden ab und an Corona-infizierte Patienten in andere Gemeinden transportiert, um dort in Isolation zu kommen.
In Andalusien kam es dabei nun allerdings zu einem verstörenden Vorfall: Krangenwagen mit 28 älteren Patienten, die alle infiziert und teilweise bereits richtig erkrankt sind, wurden mit Steinen beworfen. Bürger wollen sogar mit Straßensperren den Transport der Corona-infizierten Rentner verhindern.
Anwohner wollen Verlegung verhindern
Bereits am Dienstag kam es zu dem erschreckenden Vorfall in La Línea de la Concepción im Süden Spaniens.
Wie lokale Medien unter Berufung auf die spanische Polizei berichten, sollten mehrere Krankenwagen mit insgesamt 28 Rentnern in eine andere Gemeinde gebracht werden.
Die betroffenen Patienten sind alle mit dem Coronavirus infiziert, bei manchen ist COVID-19 bereits ausgebrochen. Die erkrankten Rentner sollten in ein Heim in der andalusischen Stadt verlegt werden, um dort in Isolation behandelt zu werden.
Als die Bewohner von diesem Transport Wind bekamen, wurde eine Welle an Protesten losgetreten.
Protestanten warfen die Krankenwagen mit Steinen ab und achteten dabei nicht auf Rettungskräfte oder die Corona-infizierten Rentner.
Um den Krankentransport aufzuhalten, wurden sogar Fahrzeuge quergestellt und Barrikaden aufgebaut.
Corona-infizierte Rentner mit Steinen beworfen
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch stellte sich eine Meute an 50 wütenden Anwohnern an das Heim, in das die infizierten Rentner gebracht werden.
Dort protestierten sie weiter über diese Verlegung, setzten Mülleimer in Brand und erklärten Drohungen gegen die Rettungskräfte und Patienten.
Die Polizei musste zwei Menschen festnehmen, nachdem sogar zwei Sprengkörper auf das Heim geworfen wurden.
Die Rentner wurden zuvor vor allem deswegen verlegt, weil ihr eigentliches Heim stark vom Coronavirus getroffen wurde. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter sind bereits infiziert, drei Bewohner sind bereits verstorben.
Bürgermeister von La Línea, Juan Franco, zeigt sich bestürzt über die Vorkommnisse, erklärt aber auch, dass die Verlegung „nicht gut geplant“ gewesen sei.
Die Proteste seien nicht zu tolerieren, doch auch er habe erst im „letzten Augenblick“ davon erfahren.
Natürlich ist jeder Mensch erstmal über seien eigene Gesundheit besorgt. Doch in dieser extremen Ausnahmesituation müssen wir zusammenhalten.
Dabei sollte sich jeder vor Augen halten, wie es einem gehen würde, wären es eigene Verwandte wie Oma oder Opa, die dort geschützt werden sollen.