Die Fleischindustrie stand in den letzten Monaten unter gehörigem Druck und bekam viel Kritik ab, nachdem sich dort immer größere Infektionsherde bildeten.
Im Zuge der Corona-Pandemie hatte sich nämlich dort der Virus besonders großflächig verbreitet und ganze Landkreise und Städte in die Quarantäne gezwungen. Gleichzeitig wurden auch noch die menschenunwürdigen Lebensverhältnisse der Gastarbeiter zutage gebracht.
Zwar konnten viele Betriebe nach einer kurzzeitigen Schließung wieder öffnen und ihre Arbeit wieder hochfahren, doch anscheinend scheint sich aber innerhalb der Industrie nicht viel geändert zu haben.
Wie n-tv nämlich berichtete, wurde erneut ein ganzer Fleischverarbeitungsbetrieb unter Quarantäne gestellt, weil dort das Coronavirus ausgebrochen war.
Nach NRW nun Niedersachsen
Während viele Fälle aus Nordrhein-Westfalen publik wurden, hat es nun auch das Bundesland Niedersachsen erwischt.
Genauer gesagt wurden die Beschäftigten eines Betriebes, im Landkreis Oldenburg in Hatten, in Quarantäne geschickt.
Am Sonntag teilte der Landkreis mit, dass bei insgesamt 114 Tests 14 Infektionen festgestellt wurden, sieben Mitarbeiter lebten im Landkreis Oldenburg, weitere sieben in der Stadt Oldenburg selbst.
Für Landrat Carsten Harings Grund zur Sorge:
„Die Anzahl der Infektionen ist gemessen an der gesamten Belegschaft von rund 140 Personen hoch.“
Zudem wurde erklärt, dass, aufgrund überlappender Arbeitszeiten und der fehlenden räumlichen Trennung, die Mitarbeiter nicht voreinander geschützt werden können, weswegen sich alle Beschäftigte in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen.
Letzte Schicht für wie lange?
Gleichzeitig erklärte Harings, dass auch der Betrieb für diese Zeit ruhe. Nur noch die im Produktionsverlauf vorrätigen Fleischwaren dürften bis Montag in nur einer Schicht verarbeitet werden, allerdings weitere Ware nicht ausgeliefert werden.
Ein kleiner Teil der Mitarbeiter, die in der Schicht arbeiten, erhalten eine sogenannten Arbeitsquarantäne – sie dürfen die häusliche Quarantäne nur für die festgelegte Arbeit und den benötigten Zeitraum verlassen.
Es wurde auch bekannt, dass die genauen Infektionswege Angaben zufolge noch nicht abschließend ermittelt werden konnten.
Zwar gebe es Hinweise auf Reiserückkehrer, das werde aber noch geprüft.
Alle Beschäftigten, die nun in Quarantäne sind, stehe nach Ablauf der Zeit ein weiterer Test an und erst wenn dieser negativ ausfällt, haben sie die Erlaubnis, wieder die Arbeit aufzunehmen.
In großen Betrieben, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eng nebeneinander arbeiten, sind solche Fälle natürlich existenzbedrohend.
Umso wichtiger ist es, sich an die Warnungen und Sicherheitshinweise außerhalb der eigenen vier Wände zu halten.
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