Kim Lacefield ist seit zwölf Jahren verheiratet und hat drei Kinder. Irgendwann begann sie, sich über jene Kinder Gedanken zu machen, die nicht geliebt wurden.
Kaum hatte sie Gott in ihren Gebeten um Rat gefragt, ob sie Pflegekinder adoptieren solle, erhielt sie einen Anruf, der ihr Leben für immer veränderte.
Kim erhielt einen Anruf von der Polizeistation, dass ihre „Patenkinder“ ein Zuhause brauchten, aber Kim wusste nicht, wer ihre Patenkinder waren.
„Es stellte sich heraus, dass sie von einer Dame stammten, die sieben Monate zuvor unsere Kirche besucht hatte, in der mein Mann der Pastor war“, erzählte Kim gegenüber Love What Matters.
Kim erklärte sich bereit, die Jungen im Alter von sechs, acht und zehn Jahren aufzunehmen.
„Dreißig Minuten später hatte ich drei kleine Gesichter vor meiner Tür stehen. Sie hatten nur die Kleidung, die sie auf dem Rücken trugen – keine Zahnbürste, keine Decke und kein Lieblingskissen.“
Sie erinnert sich noch gut daran, wie verängstigt die Kinder waren, als sie sie das erste Mal sah.
Am nächsten Tag konnten zwei der Jungen zu ihrem biologischen Vater ziehen, aber sie kümmerte sich ein Jahr lang um den 6-jährigen.
„Oh, wie ich ihn liebte. Ich wusste, dass er einen Vater hatte, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war und der seinen Sohn liebte. Ich half ihm, seinen Sohn zurückzubekommen. Ich weiß, das mag für manche seltsam erscheinen, aber das beste Geschenk, das man einem Kind machen kann, ist ein gesunder Elternteil, der es liebt und auch möchte. Wenn jemand eine zweite Chance verdient hat, dann war es dieser Vater, der einen Job hatte und bereit war, für seine Besuche zehn Stunden zu fahren.“
Als Kim die Vorbereitungen traf, den 6-jährigen Jungen zu seinem Vater ziehen zu lassen, erhielt sie einen Anruf, ob sie ein 5-jähriges Mädchen aufnehmen könne.
„Später an diesem Tag kam sie in mein Haus mit einer Mülltüte, in der sich ihre Kleidung befand. Ich musste sie wieder nach draußen bringen und auf der Veranda abstellen. Sie hatte Kopfläuse, Körperläuse und Madenwürmer. Sie kam aus einer schmutzigen Pflegefamilie, wo sie angeblich auf dem Boden liegen musste. Tatsächlich war sie innerhalb von sechs Wochen in mehr als fünf Heimen gewesen.“
Das junge Mädchen war für Kim eine Herausforderung, da es so viel durchgemacht hatte. Kim kämpfte damit, die Läuse und Infektionen des Mädchens zu behandeln. Als die Schulzeit begann, bemerkte eine der Lehrerinnen, wieviel die Kleine geistig nachholen musste.
„Es dauerte nicht lange, bis ich Anrufe von der Schule bekam. Sie fragten mich, was los sei. Sie war in der ersten Klasse und konnte den Buchstaben ‚L‘ nicht nachzeichnen. Sie machte in ihre Hose und wollte sie nicht wechseln.“
Zum Glück arbeitete die Schule mit Kim zusammen, und sie erstellten einen Plan, um ihr zu helfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Am Ende des ersten Jahres hatte das Mädchen so große Fortschritte gemacht, dass man sie das „Wunderkind“ nannte.
„Die Lehrer und Schulsozialarbeiter konnten nicht glauben, wie weit sie sich in einem Jahr entwickelt hatte. Viele Kinder, die in die Betreuung kommen, liegen emotional fünf oder mehr Jahre hinter ihrem eigentlichen Alter zurück.“
Nur zwei Wochen später erhielt sie einen erneuten Anruf: Sie sollte die 2-jährige Schwester des Mädchens aufnehmen.
„Sie schien so verängstigt zu sein“
„Sie hatte bei einem Verwandten gewohnt. Sie hatte einen gebrochenen Arm und tiefe Wunden im Gesicht. Als sie bei mir ankam, war ihre Schwester gerade in der Schule“, erinnert sich Kim.
„Sie schien so verängstigt zu sein, aber nach einer Weile schaute sie zu meiner Bilderwand hoch und sagte: ‚Addy.‘ Sie hatte ihre Schwester erkannt. Diesen Moment werde ich nie vergessen. Er hat mich dazu gebracht, mich leidenschaftlich für den Zusammenhalt von Geschwistergruppen einzusetzen.“
Im folgenden Jahr überschrieb die leibliche Mutter der Mädchen ihr Sorgerecht an Kim und ihren Mann. Der Vater hingegen, der im Gefängnis saß, kämpfte darum, seine Rechte als Vater zu behalten – es war ein Kampf, der über drei Jahre dauern sollte.
Kim und ihr Mann sorgten dafür, dass die Mädchen in Kontakt mit ihrer leiblichen Mutter blieben, damit sie diese nicht vergaßen.
„Sie ist eine regelmäßige Besucherin in der Reha. Sie liebt ihre Kinder wirklich, und wir alle lieben sie. Sie kommt in den Phasen ihres Leben zu Besuch, in denen es ihr gut geht. Ich denke, es ist das Beste für Kinder, wenn sie, wenn möglich, mit ihren leiblichen Eltern in Kontakt bleiben. Ich weiß, dass einige anderer Meinung sein mögen. Ich spreche mit vielen Erwachsenen, die eine verkorkste Kindheit hatten, und es denen es sehr geholfen hat, zu wissen, dass ihre leibliche Familie sie nicht vergessen hat.“
Dann erhielt Kim den Anruf, dass die Mädchen zur Adoption freigegeben worden waren.
„Seit ich ein kleines Mädchen war, wollte ich adoptieren. Der Gedanke an Kinder, die nicht geliebt werden, bereitete mir schon als Kind schlaflose Nächte“, sagte Kim.
„Die Gerichte machten es möglich, und beide Mädchen wurden letzte Woche am siebten Geburtstag (der jüngeren Schwester) adoptiert, fünf Jahre nachdem sie mit ihrem gebrochenen Arm zu mir gekommen war.“
„Fünf Töchter zu haben bereitet mir Freude“
„Wir sind jetzt eine neunköpfige Familie; zwei meiner älteren Kinder haben gerade ihren Abschluss gemacht und sind ausgezogen.“
„Fünf Töchter zu haben bereitet mir Freude – viele Haar, Make-up und Emotionen!“
Kim und ihr Mann nehmen weiterhin Pflegekinder auf, und wenn eine Rückkehr nach Hause nicht möglich ist, adoptieren sie sie.
„Ich höre das oft: ‚Ich könnte nie tun, was Sie tun, ich würde mich zu sehr binden. Meine Antwort darauf ist: ‚Das ist es, was die Kinder brauchen. Wenn du nicht an ihnen hängst, dann machst du es falsch.‘ Kinder verdienen Liebe. Es ist besser, wenn ich verletzt werde, als wenn sie weiterhin verletzt werden.“
Was für eine wunderbare Familie. Sich als Pflegefamilie anzubieten ist solch eine selbstlose Tat. Ich bin so froh, dass das Schicksal Kim und diese Mädchen zusammengeführt hat.
Teile diese Geschichte auf Facebook.