Idstein/Hessen: Bereits seit einiger Zeit gilt der Dannenröder Forst in Hessen als einer der greifbarsten Streitpunkte zwischen Aktivistinnen und Aktivisten und der Polizei.
Der dort liegende alte Wald soll eigentlich für den Ausbau der Autobahn 49 gerodet werden. Für Umweltschützer*innen ist dies allerdings nicht zu akzeptieren.
In Protestcamps leben die Menschen dort nun zeitweise mitten im Wald, um so dessen Abholzung mit dem eigenen Leib zu verhindern.
Immer wieder versuchen Einsatzkräfte, die Aktivisten aus dem Forst zu holen, wobei es immer wieder zu handfesten Auseinandersetzungen kommt.
Während die Polizei nun ein Protestcamp räumen wollte, kam es an anderer Stelle zu einer Protestaktion auf der A3.
In dem durch die Blockade entstandenen Stau kam es allerdings zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Autofahrer wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht.
Umweltschützer blockierten A3
Während die Polizei gerade dabei war, die Räumung eines Lagers von Aktivisten im Dannenröder Forst zu beginnen, kam es auf der Autobahn 3 zwischen Idstein und Bad Camberg zu einer Blockade.
Am Dienstagvormittag ließen sich Umweltschützer*innen von einer Autobahnbrücke bei Idstein abseilen.
Dabei zeigten sie Transparente, die kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr forderten und gegen Autos gerichtet waren.
Der Protest sollte gezielt das Auto als dominierendes Verkehrsmittel angreifen. Durch die daraus entstandene Blockade der A3 entstand ein kilometerlanger Stau.
Am Stauende krachte anschließend ein Autofahrer in den stehenden Verkehr. Der schwere Verkehrsunfall sorgte für eine Vollsperrung des Gebiets.
Mann schwer verletzt
Die Einsatzkräfte der Polizei sperrten die Fahrbahn in beide Richtungen ab und rief Spezialkräfte zu Hilfe.
Als das Sondereinsatzkommando anrückte, kletterte ein Demonstrierender freiwillig zurück. Andere mussten von der Brücke getragen werden.
Währenddessen konnte ein Autofahrer am Ende des Staues nicht rechtzeitig bremsen und krachte in einen LKW.
Schwer verletzt konnte er aus seinem Wagen befreit werden und wurde umgehend mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.
Rettungskräfte kamen nur schwer zum Unfallort, da keine Rettungsgasse gebildet wurde. Selbst das SEK hatte Probleme, zum Einsatzort zu kommen.
Erst nach Mittag konnte die Sperrung aufgehoben werden. Bis dahin hatte sich bereits ein 14 km langer Stau angesammelt.
Klar ist, dass der Unfall am Stauende nicht direkt wegen der Protestaktion entstanden ist, diese den folgenschweren Unfall allerdings ausgelöst hat.
Die Demonstration soll in direktem Zusammenhang mit dem Wiederstand gegen die Rodung der Waldstücke für die A49 stehen.
Eine schnelle und vollständige Genesung für den Verunglückten.