Ein Gericht in Basel (Schweiz) stand in den vergangenen Tagen aufgrund eines Urteils in der Öffentlichkeit massiv in der Kritik, weswegen es eine Erklärung abgab.
Wie die Welt berichtete, hatte das Gericht zuvor nämlich ein milderes Strafmaß für einen verurteilten Vergewaltiger ausgesprochen und somit für Unverständnis an vielen Stellen gesorgt.
So wurde der Vergewaltiger statt über vier nur zu drei Jahren verurteilt, wovon die Hälfte auf Bewährung ausgesetzt ist. Die Begründung macht nicht nur die Betroffene fassungslos, sondern auch Juristinnen und Juristen übten scharfe Kritik.
Demnach soll das Verhalten des Opfers eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Opfer soll Signale gesendet haben
In dem mündlichen Urteil, das vergangene Woche von der Gerichtspräsidentin ausgesprochen wurde, wurde von Signalen gesprochen, die das Opfer ausgesandt habe.
Die Tat selbst hatte sich im Februar 2020 nach dem Besuch eines Clubs in Basel ereignet.
Zudem soll die Gerichtspräsidenten laut Berichten gesagt haben, dass die Tat nicht lange gedauert habe und das Opfer nicht schwer verletzt worden sei.
Über ihre Anwältin teilte die betroffene Frau mit, sie sei schockiert, dass ihr eine Mitschuld an der Tat zugeschoben werde. Für sie sei es völlig unverständlich, wie eine Richterin sich so äußern könne.
Daraufhin teilte das Appellationsgericht (Berufungsgericht) nun mit:
„Bemisst das Gericht die Strafe, so hat es jeweils die konkreten Tatumstände, die konkrete Situation des Täters, seinen konkreten Tatbeitrag und die konkreten Auswirkungen auf das Opfer zu berücksichtigen.“
Weiter heißt es:
„Wenn dabei geprüft wird, wie der Beschuldigte die Situation interpretiert hat, geht es lediglich darum, das Verschulden des Täters zu bemessen und nicht darum, das Opfer zu disqualifizieren.“
Eine Gerichtssprecherin wollte sich nicht zu weiteren Einzelheiten aus der mündlichen Begründung äußern, das ausführliche schriftliche Urteil werde in einigen Wochen publiziert.
Ob sich etwas an dem Strafmaß, das von über vier auf drei Jahre reduziert, davon die Hälfte auf Bewährung, ändert, ist nicht bekannt.
Mit dieser Begründung hat das Gericht eindeutig vielen Menschen, insbesondere dem Opfer, vor den Kopf gestoßen.
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