In Deutschland wird nun schon seit geraumer Zeit über eine Rentenanpassung gestritten und debattiert, doch bislang kam es zu keinem endgültigen Ergebnis.
Diese Unsicherheit ist seit dem heutigen Freitag aber vorbei, wie der Focus berichtete.
Denn in Berlin stimmte der Bundesrat einer entsprechenden Verordnung der Bundesregierung zu, wodurch die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland ab Juli diesen Jahres mehr Geld bekommen.
Durch die jährliche Rentenanpassung steigen die Bezüge im Osten der Republik um 4,2 und im Westen um 3,45 Prozent.
Dadurch nähern sich die Ost-Renten immer weiter den West-Bezügen an.
Standardrente steigt unterschiedlich an
Die Bundesregierung ließ verlauten, dass die sogenannte Standardrente im Westen auf 1.538,55 Euro (ein Plus von 51,37 Euro) und im Osten auf 1.495,35 Euro (plus 60,30 Euro) ansteigt.
Unter der Standardrente versteht man eine Vergleichsgröße, die man im Rentenalter bekommen würde, wenn man 45 Jahre lang als Durchschnittsverdiener Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat.
Erhält man eine Rente von 1.000 Euro, die nur auf Beiträgen aus dem Westen besteht, steigt die Rente nach dem heutigen Beschluss um 34,50 Euro an. Hat man im Osten die Beiträge bezahlt, erhöht sich die Rente um 42,00 Euro.
Für die jährliche Rentenanpassung wird als Grundlage die Lohnentwicklung des vorherigen Jahres genommen, zudem spielen auch die Beitragsentwicklung und das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern eine Rolle.
Im Westen ist die Rente höher als im Osten
Im Osten steigt der Rentenwert dadurch auf 97,2 Prozent des Wertes aus dem Westen. Es ist vorgesehen, dass aufgrund einer Gesetzesvorgabe von 2017 bis 2024 schrittweise ein Wert von 100 Prozent erreicht werden soll.
Bereits in den Jahren zuvor wurden die Renten angepasst und angehoben. In Westdeutschland stiegen die Bezüge um 3,18 Prozent, im Osten um 3,91 Prozent. Im Jahr 2018 waren es im Westen noch 3,22 Prozent und im Osten 3,37 Prozent.
Allerdings wird die Diskussion um die Rente nicht einfacher werden. In Zukunft wird es nämlich immer weniger Beitragszahler geben, die auf immer mehr Rentner kommen.
Gehen heutzutage die Mittfünfziger und Mittsechziger in Rente, entstehen Lücken in der Rentenkasse, weswegen der Bundestag bis 2025 ein Rentenpaket beschlossen hat.
Dadurch wird das Rentenniveau – Verhältnis von Standardrente nach 45 Beitragsjahren zu den Löhnen – auf mindestens 48 Prozent festgeschrieben, der Beitragssatz soll bis dahin nicht die 20-Prozent-Marke nicht überschreiten. Momentan liegt er bei 18,6 Prozent.
Pläne für die Zeit nach 2025 hat eine Kommission der Bundesregierung aktuell vorgelegt. Darin empfiehlt sie ein Reformpaket, was aber nicht bedeutet, dass alles grundlegend umgebaut wird und man etwa mit einem höheren Renteneintrittsalter rechnen muss.
Der Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD) möchte hingegen bis Herbst eigene Vorschläge unterbreiten.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Rentenerhöhung den Rentnerinnen und Rentnern hilft.
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