Wenn ein Mensch stirbt, kann er sich für eine Einäscherung entscheiden, und die Überreste werden den Angehörigen übergeben. Die Asche wird dann in der Regel auf einem Friedhof aufbewahrt oder an einem besonderen Ort verstreut, z. B. im Meer.
Andere entscheiden sich für einen unkonventionellen Weg, um dem Leben des Verstorbenen zu gedenken.
Ein Mann hat vor kurzem die Asche seines Vaters in einer Bowlingkugel beigesetzt. Was an sich schon ungewöhnlich ist, hat der Sohn noch außergewöhnlicher gestaltet.
John Hinkle, ein Beratungslehrer aus Peoria (Illinois, USA) ist ein großartiger Bowler. Er war zweimaliger NCAA-Bowling-Champion an der Western Illinois University und spielt weiterhin professionell. Und seine Leidenschaft für Bowling begann dank seines Vaters schon in jungen Jahren.
„Bowling spielte eine große Rolle in meiner ganzen Familie“, sagte John zu ESPN. „Während meiner Kindheit lebten mein Zwillingsbruder und ich auf der Bowlingbahn und warteten darauf, dass Mom und Dad ihre Ligaspiele beendeten. Sobald wir vier Jahre alt waren, nahmen sie uns jeden Samstagmorgen zum Bowling mit.“
„Als wir älter wurden, konnte man meinen Bruder und mich nie bowlen sehen, ohne dass unsere Eltern dabei saßen und uns unterstützten.“
Johns Vater starb 2016. Und vor kurzem beschloss John, seinen Vater in ganz besonderer Weise zu ehren: er wollte seine Asche in eine Bowlingkugel stecken und ein perfektes Spiel absolvieren.
Eine Leistung, die seinem Vater versagt blieb. „Dad hat 298 und 299 geworfen, aber niemals 300“, sagte John zu WMBD.
John bowlt mit beiden Händen. Das bedeutet nach den Regeln, dass er keine drei Fingerlöcher in seiner Kugel haben kann. Also wurde eines der Löcher speziell angepasst, um die Asche seines Vater aufzubewahren.
Im Andenken an ihren Vater machten sich die Zwillingsbrüder am 12. April auf zur örtlichen Bowlingbahn, um das perfekte Spiel zu bowlen.
Selbst für einen Profi-Bowler ist ein perfektes Spiel keine einfache Aufgabe. Dafür sind 12 Strikes nacheinander erforderlich; eins in jedem der ersten neun Frames, plus drei im zehnten.
Aber John hatte einen Lauf, und als er seinen letzten Frame erreichte, begannen die Emotionen ihn zu überwältigen.
„Ich hatte Tränen in den Augen, als ich versuchte, die letzten beiden Kugeln des Spiels zu werfen“, sagte John zu Fox News.
„Es fiel mir schwer, mich zusammenzureißen, weil ich kurz vor dem Ziel war. Ich hatte bei der letzten Kugel keine Ahnung, wohin sie rollte. Ich warf einfach, und sie schlug ein.“
Der Höhepunkt seines Spiels wurde auf Video festgehalten; und es zeigt, wie persönlich der Moment war:
Als er es endlich geschafft hatte, brach John zusammen und wurde von seinem Bruder umarmt.
„Ich ging zu Boden und weinte“, sagte John. „Und mein Bruder war sofort da, um mich aufzufangen; wir umarmten uns, und er weinte, und ich weinte. Ich war ein emotionales Wrack.“
„Ich kann gar nicht in Worte fassen, was diese Nacht für mich bedeutet“, schrieb er später auf Facebook. „[Mein Vater] hatte bis JETZT nie ein perfektes Spiel.“
„Ich bowle seit 34 Jahren, und das ist sicherlich der beste Moment überhaupt“, sagte er zu Fox.
John wird die Kugel für den Rest des Turniers benutzen und ihn im Anschluss ausstellen. „Ich habe erreicht, was ich für meinen Vater tun wollte“, sagte er.
Was eine großartige Leistung. Bestimmt hat Johns Vater ihm dabei geholfen.
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