Leipzig/Sachsen: Wie folgenschwer eine nicht richtig durchgeführte Festnahme enden kann, sollte uns spätestens das tragische Schicksal von George Floyd wieder gezeigt haben.
Die Aufnahmen von Zeugen, die zeigten, wie der US-Amerikaner von mehreren Polizeibeamten brutal festgehalten wurde, verbreiteten sich im Internet.
Nun schockiert ein Video aus Deutschland unzählige Bürgerinnen und Bürger. Ein Fahrkartenkontrolleur wurde dabei gefilmt, wie er einen Mann, der ohne Fahrschein fuhr, im Schwitzkasten hielt, obwohl mehrere Augenzeugen ihn aufforderten, den Griff zu lockern.
Nun ermittelt die Polizei. Die Leipziger Verkehrsbetriebe haben bereits Konsequenzen gezogen…
Kontrolleur würgt Schwarzfahrer
Am Wochenende tauchte auf den sozialen Netzwerken ein Video aus Leipzig auf, was schnell dafür sorgte, dass die Polizei gegen einen Fahrkartenkontrolleur ermittelt.
Auf dem Video ist zu erkennen, wie ein Kontrolleur einen Fahrgast aus einer Leipziger Straßenbahn an der Haltestelle „Waldplatz“ festhielt.
Der 28-Jährige soll eben so wie seine Begleitung ohne gültigen Fahrschein gefahren sein. Laut der Pressemeldung der Polizei ging am vergangenen Donnerstag ein Notruf bei der Polizei ein.
Fahrausweisprüfer der Leipziger Verkehrsbetriebe hatten zwei mutmaßliche Schwarzfahrer gestellt, die weder Fahrscheine noch Ausweise dabeihatten.
„Außerdem sollen die beiden Fahrgäste die Prüfer angegriffen haben und nunmehr vor Ort festgehalten werden. Daraufhin wurden unterstützende Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei entsandt.“
Während die Beamten in der Anfahrt waren, ging ein weiterer Notruf ein, demzufolge ein Kontrolleur einen Fahrgast würgen sollte.
Mitarbeiter des Leipziger Stadtmagazins „Kreuzer Leipzig“ wurden Zeugen des Vorfalls, filmten, wie der Kontrolleur einen Mann im Schwitzkasten hielt und teilten dies im Internet.
„Mehrere Minuten hatte einer der Kontrolleure den am Boden liegenden Mann im Würgegriff“, schrieb das Medium auf Twitter zu dem Video.
Kopf lief schon rot an
Unter dem Video des Vorfalls kamen auch noch weitere Informationen über den Ablauf zum Vorschein.
Demnach sollen mehr als fünf Passanten lautstark auf den Kontrolleur eingeredet haben, jedoch erst ein weiterer Kollege, der aus der Gegenrichtung an der Haltestelle ankam, konnte den überzeugen, abzulassen.
Als die Polizeibeamten eintrafen, war die Situation bereits wieder beruhigt. Drei Kontrolleure, die zwei mutmaßlichen Schwarzfahrer*innen und mehrere Zeugen warteten bereits auf die Polizei.
Diese nahm Aussagen auf und stellte Beweise sicher. Mittlerweile wurde erklärt, dass gegen den 56 Jahre alten Fahrkartenkontrolleur ermittelt wird.
„Die Ermittlungen laufen in enger Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft Leipzig, die das Tatgeschehen als Anfangsverdacht einer gefährlichen Körperverletzung zum Nachteil des 28-Jährigen einklassifiziert hat.“
Auch die Leipziger Verkehrsbetriebe meldeten sich mittlerweile zu Wort und erklärten unter dem auf Twitter geteilten Video, dass der Kontrolleur entlassen wurde.
Wie stehst du zu diesem Vorfall? Ist das Verhalten des Kontrolleurs akzeptabel?
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