Rumänien: Die Taufe gehört für jeden Menschen dazu, der dem christlichen Glauben offiziell beitreten möchte.
Je nach christlicher Kirche dient die Taufe als Eingliederung in die Gemeinschaft der Christen oder als Glaubensbekenntnis.
In christlichen Familien ist es so oftmals üblich, dass die Kinder bereits in frühen Jahren getauft werden. Bei jeder Taufe spielt Wasser als eine Art Weihung eine zentrale Rolle.
Bei der orthodoxen Kirche kennt man bei der Taufe oftmals etwas rabiatere Vorgehensweisen als nur ein leichtes Beträufeln mit dem Weihwasser.
Das mehrfache vehemente Hinunterdrücken der kleinen Kinder, die oft noch im Säuglingsalter sind, steht nicht nur in Rumänien, einem Land, wo es einen sehr großen Anteil an orthodoxen Christen gibt, in der Kritik, da es sehr gefährlich ist.
Nun musste wieder ein nur wochenaltes Baby an den Folgen einer orthodoxen Taufe sterben. Die Rufe nach einer Reform werden immer lauter.
Herzstillstand nach orthodoxer Taufe
Ein erst sechs Wochen altes Baby ist nach seiner orthodoxen Taufe in Rumänien gestorben. Bei dem christlichen Ritual wurde der Säugling drei Mal vehement in das Weihwasser getaucht.
So soll sich Wasser in der Lunge des Babys gesammelt haben. Nur wenig später stirbt das Kind an einem Herzstillstand.
Familie und Gemeinde trauern und die Anhänger der Kirche fordern immer deutlicher eine Veränderung. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
Laut dem Priester soll das Baby nach seiner Taufe geweint haben. Der Vater des Neugeborenen erklärte weiter, dass das Kind verzweifelt wirkte und aus der Nase geblutet habe.
Im Krankenhaus stellten die Ärzte dann fest, dass bei dem Kind 110 Milliliter Wasser in der Lunge waren.
Nach einem Herzstillstand musste der Rettungsdienst das Baby zuvor bereits reanimieren. Nur einen Tag später starb das Neugeborene im Krankenhaus.
Laut Medienberichten sollen bereits im vergangenen Jahr mehrere ähnliche Fälle passiert sein.
Die rumänische Staatsanwaltschaft ermittelt derweil gegen den Priester, der die orthodoxe Taufe durchgeführt hatte.
Petition gegen Ritual
Nachdem nun erneut ein kleines Baby durch die Folgen der Taufe verstorben war, wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen.
Bereits nach wenigen Tagen haben über 57.000 Menschen die Petition unterschrieben, die die orthodoxe Taufe in dieser Form verbieten will.
„Das Risiko muss geschlossen werden, um die Freude an einer Taufe zu garantieren“, heißt es in dem Antrag.
Zwar gibt es auch Fürsprecher aus der orthodoxen Kirche, die erklären, dass auch einige Tropfen Weihwasser auf der Stirn genügen würden, jedoch scheint diese Reform sehr unrealistisch.
Auch der rumänische Erzbischof Teodosie Petrescu, der als führender Vertreter der konservativen Sparte innerhalb der rumänischen Kirche bekannt ist, versichert, dass sich das Ritual der Taufe in seinem Glaubenskreis nicht ändern werde.
Was denkst Du über dieses Ritual, bei dem die Gefahr besteht, Säuglinge umzubringen? Sollte es verändert werden? Lass uns Deine Meinung in den Kommentaren wissen.
Unser Beileid und Mitgefühl gelten der Familie des verstorbenen Babys.