Deutschland: Wer im Supermarkt Lebensmittel einkauft, der geht normalerweise davon aus, dass die Produkte so gut verpackt und beim Transport gesichert sind, dass sie beim Verzehr unberührt von anderen Menschen sind.
Doch wie sicher kann man sich wirklich sein, dass niemand etwas an den Lebensmitteln und Getränken verändert hat?
Die SOKO Tox der Münchener Polizei beschäftigte sich allerdings bereits schon seit Jahren mit einem mysteriösen Fall, der wie es scheint nun endlich gelöst werden könnte.
Immer wieder kam es dazu, dass Menschen Trinkflaschen im Supermarkt kauften, tranken und am Ende mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Vergiftungsanzeichen behandelt werden mussten.
Nun wurde eine 56-Jährige vorläufig festgenommen und in psychiatrische Behandlung gegeben.
Frau vergiftete wohl deutschlandweit Trinkflaschen
Seit 2018 soll eine heute 56 Jahre alte Frau in mehreren Münchener Supermärkten Gift wahllos in noch nicht verkaufte Trinkflaschen gespritzt zu haben.
In einer Pressekonferenz erklärte Josef Wimmer, Leiter des Kriminalkommissariats 11 der Polizei München, dass selbst zwei Kinder unter den Opfern der Frau sein könnten.
Sie Sonderkommission Tox ermittelt seit längerem in dem Fall und sucht nach Zeugen, denen ähnliches widerfahren ist.
Akut wurde der Fall wieder, nachdem im März und April dieses Jahrs vier vergiftete Trinkflaschen in zwei Supermärkten der bayerischen Landeshauptstadt aufgetaucht waren.
Zwei Frauen im Alter von 34 und 42 Jahren musste nach Verzehr solcher Flaschen umgehend medizinisch behandelt werden.
Bereits damals war klar, dass die Flaschen mit Lösungsmittel vergiftet wurde und die Mischung so war, dass sie hätte tödlich enden können.
Nun wurde eine Verdächtige in dem Fall festgenommen und in eine Psychiatrie gebracht, nachdem dies ein Gutachter anordnete.
Das Münchener Polizeipräsidium ließ später ausrichten, dass die Frau wohl nicht nur in München, sondern auch überregional unterwegs war.
Kinder tranken Gift-Apfelsaft
Auffällig wurden die Vergiftungen erstmals, als auf einer Veranstaltung im Kulturzentrum Gasteig ein sieben und ein zehn Jahre altes Kind Gift-Apfelsaft getrunken hatten.
Die Kinder hatten den Saft getrunken und anschließend über Schwindelgefühle geklagt. Anschließend haben sich beide erbrochen und wurden ohnmächtig, woraufhin sie eine Nacht im Krankenhaus bleiben mussten.
Zeugen berichteten von einer auffälligen Frau bei der Veranstaltung, die sie nun wiedererkannt hatten.
Die Frau hat auf einer Art Postkarte Hinweise über den Fall aus dem Gasteig niedergeschrieben. Da 2018 keine weiteren Hinweise vorhanden waren, galt der Fall seitdem noch als ungeklärt.
Ob und wo die Frau noch ihr Unwesen trieb und Gift in Flaschen spritzte ist unklar. Jedoch deutet bisher nichts darauf hin, dass sie auch Getränke im Nachtleben vergiftete.
Nun wird gegen sie wegen mehrfachen versuchten Mordes mit gemeingefährlicher Vergiftung ermittelt.
Bevor die gesamte Anklage steht und die Mordversuche nachgewiesen wurden, sei noch viel Arbeit zu verrichten.
Menschen, die psychisch krank sind, sehen in manchen Fällen eine eigene Realität, was genau hinter all dem steckt, weiß wahrscheinlich selbst die tatverdächtige Frau nicht genau.