Zeil am Main/Bayer: Bier gehört nun doch zu den bekanntesten deutschen Kulturgütern.
Zu einem frischgezapften Bier sagen viele gerne doch mal ja und genießen das prickelnde und erfrischende Gerstensaftgetränk.
Für die bayerische Brauerei Göller kam nun allerdings die Coronakrise zu einem ganz unglücklichen Zeitpunkt.
Über 300 fertigabgefüllte Fässer stehen im Lager parat, doch alle Veranstaltungen, die die Brauerei beliefert, wurden abgesagt. Nach einem Bericht der Mainpost, wären damit 15.000 Liter Bier im Abfluss gelandet, da es im Juli nicht mehr haltbar wäre.
Da auch die Gaststätten, die Göller Bier verkaufen, geschlossen bleiben müssen, gab es zunächst keine Aussicht darauf, dass das Bier gerettet werden könnte.
Doch da kam ein Oberstleutnant der Bundeswehr auf eine Idee.
Brauerei schenkt Bundeswehr 15.000 Liter Bier
Als der Brauerei klarwurde, dass der Großteil der 300 Fässer, die bis zum Anfang Juni haltbar wären, nicht für die reservierten Feste und Gaststätten ausgeliefert werden kann, rechnete man schon fest damit, das Bier entsorgen zu müssen.
„So bitter es ist: Das Bier kommt in den Gully“, sagte Juniorchef Max Göller zuvor bei der Mainpost.
Doch dann kam einem Oberstleutnant der Bundeswehr eine Idee. Wie die Brauerei auf Facebook mitteilte, meldete sich der Mann und wollte den Bestand für seine Soldaten kaufen.
„Heute Nachmittag hat sich ein Oberstleutnant der Bundeswehr bei uns gemeldet, der uns Fassbier als Feierabendbier für Soldaten abkaufen wollte.
Da sich die Bundeswehr im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus einsetzt, haben wir uns entschlossen, Fassbier zu spenden.“
Fässer wären sonst im Abfluss gelandet
„Die Lage ist hart. Dass die Feste abgesagt worden sind, tut uns extrem weh. Es wäre gelogen, zu sagen, dass wir diese Einbußen so einfach wegstecken“, erklärte Max Göller weiter.
Die jetzige Lösung, die 15.000 Liter Bier nicht im Abfluss zu versenken, sondern noch denjenigen, die für die Gesellschaft einstehen, etwas Gutes zu tun, gefällt nicht nur den Soldaten deutlich besser.
Auch die Brauerei Göller ist froh, so zumindest noch Dankbarkeit zeigen zu können. Daher können sich auch weitere Organisationen melden:
„Falls sich weitere Organisationen melden, die das Bier in vernünftigem Rahmen unter Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen vor Ablauf des MHDs abnehmen, wird die Fassbiermenge auf diese Organisationen aufgeteilt werden.“
Für Privatpersonen ist dies allerdings nicht die Möglichkeit, sich mit Freibier einzudecken.
„Eine vergünstigte Abgabe an Privatpersonen oder Kunden ist nicht möglich, da die 30- und 50- Literfässer in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen nicht ausgeschenkt werden können.“
Wir finden: Eine tolle Aktion, die zeigt, dass die fränkische Brauerei versteht, auch in der eigenen Notlage noch das Beste für andere daraus zu machen.
Hoffentlich legt sich die Lage bald so wieder, dass unsere Brauereien bald wieder alle Bierliebhaber mit frischem Bier versorgen können.