Rostock/Mecklenburg-Vorpommern: Wenn Jugendliche eine Straftat begehen, geht man bei den meisten Fällen noch davon aus, dass eine mildere Strafe und Beistand bei psychischen Problemen oder Erziehung dafür sorgen können, dass die jungen Straftäter in Zukunft anders handeln.
Ein Fall aus Rostock zeigt allerdings, dass nicht bei jedem Verurteilten Besserung versprochen ist.
Anfang 2019 wurde eine damals 15-jähriger Praktikant angezeigt und verurteilt, nachdem er sich an einem fünf Jahre alten Mädchen vergangen hatte.
Jetzt, noch während er seine Jugendstrafe absitzt, soll sich der Junge nun an seiner kleinen Nichte vergangen haben.
Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft.
Mädchen (5) in Kita missbraucht
Wie der Nordkurier mit Bezug auf den Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock, Harald Nowack, berichtet, gab es bereits im Januar 2019 eine erste Ermittlung gegen den heute 17-Jährigen.
Am 18. Januar soll der Junge, während er ein Schülerpraktikum in einer KiTa in Toitenwinkel gemacht hatte, sich während der Mittagspause an einem Kind vergangen.
Der Junge, der damals noch 15 Jahre alt war, soll gewartet haben, bis alle Kinder schliefen, ehe er ein fünf Jahre altes sexuell missbrauchte.
Laut den Behörden soll der Junge dabei das Mädchen aufgefordert haben, sein Glied anzufassen und hat sie mehrfach im Intimbereich berührt.
Das betroffene Mädchen hatte ihrer Mutter davon erzählt, die daraufhin die Polizei einschaltete. Nachdem die Kindertagesstätte davon erfuhr, wurde der Junge umgehend freigestellt.
Schlussendlich wurde der Junge zu einer Jugendstrafe verurteilt, die er heute noch absitzt.
17-Jähriger soll kleine Nichte missbraucht haben
Trotz der noch andauernden Jugendstrafe ist wohl kein Lerneffekt dabei aufgetreten. Im Gegenteil: Nun kam heraus, dass der heute 17-Jährige sich nun wieder an einem kleinen Mädchen vergriffen haben soll.
Laut der Staatsanwaltschaft hat der Jugendliche sich dieses Mal an seiner kleinen Nichte ausgelassen.
In einer Rostocker Privatwohnung soll sich der Onkel des fünf Jahre alten Mädchens diese sexuell missbraucht haben.
Die Polizei nahm den Beschuldigten vorläufig fest und leitete Ermittlungen wegen des Verdachts des abermaligen sexuellen Missbrauchs von Kindern ein.
Die Staatsanwaltschaft erwirkte mit einem Antrag beim Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten. Dieser sitzt nun in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
Grausame Vorwürfe, die, wenn sie sich bestätigen, dieses Mal wohl eine schwerere Bestrafung nach sich ziehen werden als bei der ersten Tat des Jugendlichen.