Als Eltern würden wir ohne Frage alles für unsere Kinder in Kauf nehmen. Aber manche Mütter müssen Dinge tun, die über das normale Maß hinausgehen, damit ihre Kinder überleben – manchmal ohne Gewissheit.
Eine werdende Mutter war voller Vorfreude, als ihr erzählt wurde, dass sie Zwillinge bekommen würde. Aber in der 25. Schwangerschaftswoche bekam sie die entmutigende Nachricht, dass ihre ungeborene Tochter im Mutterleib gestorben sei.
Bei Florence Plant wurde das sogenannte Zwilling-zu-Zwilling-Transfusionssyndrom diagnostiziert. Das bedeutet, dass ihre Zwillinge eine ungleiche Menge an Blut aus der Plazenta erhalten hatten.
Florences erster Gedanke war, ihre noch ungeborenen Mädchen zu entbinden und zu versuchen, Minnie zu retten; aber ihr wurde gesagt, dass das für ihren noch lebenden Zwilling Hettie äußerst riskant wäre.
Die eineiigen Zwillinge teilten sich dieselbe Fruchtblase, deshalb konnten sie nicht getrennt entbunden werden.
Man bot Florence – aus Leicester in England – an, die Schwangerschaft vorzeitig abzubrechen, aber sie entschied sich, beide Mädchen bis zum Ende auszutragen. Somit wollte sie der überlebenden Zwillingsschwester Hettie die besten Überlebenschancen geben.
„Das Wissen, ein totes Baby zehn Wochen lang mit mir herumzutragen, machte mich mental fertig. Es hat mich die ganze Zeit verfolgt..Es war die Hölle“, erzählte Florence der Zeitung The Sun.
Sie musste nicht nur diese Qualen durchleben, sondern die Ärzte sagten ihr auch, dass sie davon ausgingen, dass Hettie sterben würde. Oder sie könnte einen schweren Hirnschaden erleiden, selbst wenn sie die Geburt überleben würde.
„Wir erwarteten, dass auch Hettie stirbt“
„Sie sagten, es sei eine Frage der Zeit, bis Hettie auch sterben würde. Ich konnte danach nicht wirklich Licht am Ende des Tunnels sehen. Ich dachte, dass jede meiner Entscheidungen ernsthafte Risiken hätte und ich verurteilt würde, egal was passiert“, erklärte sie.
„Ich wusste, dass ich die Schwangerschaft fortführen wollte. Aber meine Ärztin erklärte mir, dass sie mir wegen meines jungen Alters nicht zumuten wollte, jede Woche zu Scans zu kommen, während ich darauf wartete, dass auch Hettie stirbt.“
Aber trotz der geringen Chancen überlebte Hettie und wurde per Kaiserschnitt in der 35. Schwangerschaftswoche geboren. Sie zeigte damit, dass der Mutterinstinkt oftmals sehr viel stärker ist als jede ärztliche Diagnose.
„Wir wünschten, ihre Schwester wäre auch hier“
Florence wurde geraten, Minnie nicht zu sehen, und sie denkt, dass es das Beste war, um sie nicht in schlechter Erinnerung zu behalten.
Ihr Wunderkind Hettie feierte im Dezember ihren ersten Geburtstag. Und ihre Eltern tun alles, was sie können, um den Geburtstag ihrer Tochter zu feiern und gleichzeitig die Erinnerung an Minnie aufrecht zu erhalten.
„Wir reden mit Hettie regelmäßig über Minnie, und wir gehen oft ihr Grab besuchen, so dass Hettie ihre Zwillingsschwester nicht vergisst“, sagte Florence.
„Wir sind so dankbar, den ersten Geburtstag von Hettie zu feiern. Denn während der meisten Zeit meiner Schwangerschaft habe ich gedacht, dass ich gar keine Babys bekommen würde. Deshalb ist es unglaublich, dass wir diesen besonderen Anlass letztlich feiern können, auch wenn wir uns wünschen, dass ihre Schwester auch hier wäre.“
Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Qualen Florence beim Austragen ihrer Babys erlebte, ohne zu wissen, ob Hettie überleben würde. Wer zum ersten Mal Mutter wird, traut oft nicht seinem Instinkt, aber letztlich wissen wir am besten Bescheid, wenn es um unsere Kinder geht.
Ich bin so glücklich, dass Hettie nicht nur überlebt hat, sondern dass es ihr so gut geht. Hilf uns, dieses kleine Mädchen zu feiern, indem du diese Geschichte teilst.