Der Feuerwehrmann und Sanitäter Matt Swatzell fuhr nach einer 24-Stunden-Schicht in Dacula im US-Staat Georgia nach Hause, als ihn die Müdigkeit überwältigte. Der damals 20-jährige schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen, doch ein größeres Zeitfenster brauchte die Tragödie nicht.
Sein Auto schwenkte auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem entgegenkommenden Fahrzeug, wie People.com berichtet. Im Auto saß eine im siebten Monat schwangere Frau mit ihrer 19 Monate alten Tochter Faith.
In ständiger Erinnerung
Der schreckliche Unfall verfolgt Matt auch Jahre später noch. Immer wieder aufs Neue erlebt er die Tragöde bis ins Detail.
„Ich kann es immer noch sehen. Ich kann es immer noch riechen. Den schrecklichen Lärm und das brechende Glas.“
Der Unfall tötete Fahrerin June und ihr ungeborenes Baby. Ihre Tochter Faith hingegen überlebte. Auch Matt überlebte den Unfall, den er verursacht hatte, doch er war nie wieder derselbe.
June hinterließ einen Ehemann, den Pastor Erik Fitzgerald. Während seine Welt in sich zusammenbrach, verkroch sich seine Tochter in seinen Armen und schlief ein. „Ich war dankbar, weil ich nicht so tun musste, als wäre alles in Ordnung“, meinte der Witwer gegenüber Today.
Der Unfall brachte Matt vor Gericht, und Pastor Erik bekam während der Anhörung die Chance, eine harte Strafe zu fordern. Doch er beschloss, nicht den Weg der Rache einzuschlagen.
Erik traf die schwierige Entscheidung, Matt zu vergeben, der eine Geldstrafe erhielt und Zivildienst ableisten musste.
Zwei Optionen
Heute sagt Erik:
„Ich erinnerte mich an Worte, die ich in einer Predigt gehört hatte: ‚Nach Tragödien und in Momenten des Kummers, besteht die Möglichkeit, Gnade zu zeigen oder Rache zu üben,'“ so der Pastor. „Nun hatte ich eine Gelegenheit, dies zu tun. Und ich entschied mich für die Gnade.“
Doch Jahre später sollte seine Kraft der Vergebung erneut auf die Probe gestellt werden. Erst an Junes zweitem Todestag lernten sich Matt und Erik persönlich kennen. Erik besorgte eine Kondolenzkarte für Matt, als sich ihre Wege auf dem Parkplatz kreuzten.
Sie hatten noch nie zuvor miteinander gesprochen, doch ihre zufällige Begegnung entwickelte sich zum stundenlangen Gespräch der beiden Männer auf dem Parkplatz. Und es sollte nicht dass letzte sein.
Matt und Erik trafen sich mehrere Male, und Erik stellte dem Feuerwehrmann sogar seine Tochter vor. Im Video könnt ihr die ungewöhnlichen Freunde kennenlernen, die von einer Tragödie zusammen geschweißt wurden:
Rache ist nur in unserer Vorstellung so richtig befriedigend. Im echten Leben bewirkt sie nicht viel, denn Menschen passen nicht so einfach in das Gut und Böse-Schema, das wir uns gerne ausmalen. Die Freundschaft von Erik und Matt beweist, dass ein Akt der Vergebung aus einer Tragödie etwas Positives wachsen lassen kann. Juni und ihr ungeborenes Kind wird nichts zurückbringen, doch statt sich in einer Spirale aus Hass und Verachtung zu verlieren, bewies Erik Stärke.
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