Es gibt nichts Schlimmeres für Eltern, als ihr Kind in Gefahr zu sehen. Fragt einfach Patricia Aguilars Vater.
Patricia war ein gewöhnliches Mädchen, das sich auf ihren 18. Geburtstag freute, auf den Tag, an dem sie offiziell erwachsen werden würde.
Doch ihre Familie hatte keine Ahnung von der großen ersten Entscheidung, die sie als Erwachsene treffen würde. Eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern würde.
Hier ist Patricia Aguilar an ihrem 18. Geburtstag im Januar 2017.
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Ein paar Tage später verschwand sie. Ihre entsetzte Familie hängte überall in ihrer Heimatstadt Elche Suchfotos auf.
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An dem Tag, an dem sie verschwand, bemerkte Patricias Vater Alberto, dass Geld in ihrem Haus fehlte.
Und als sie ihre letzte Nachricht, die sie hinterlassen hatte, hörten, waren die Eltern völlig verwirrt. In der Nachricht sagte sie: „Mir wird’s gut gehen, wir können uns in ein paar Stunden sprechen.“
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Gefunden in Peru
Zwei Tage später erhielt die Familie eine Nachricht von der Telefongesellschaft. Es stellte sich heraus, dass Patricia ihr Handyabo gekündigt und stattdessen eine peruanische Nummer aktiviert hatte, teilte der Vater dem spanischen Fernsehsender TVE mit.
Jetzt wussten sie, dass Patricia in Peru war. Doch warum war sie von Spanien nach Peru gereist?
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Sie gingen vorsichtig durch Patricias Zimmer, suchten und suchten in ihren Sachen verzweifelt nach Antworten. Bald begannen sie zu vermuten, dass sie mit einer Sekte in Kontakt gekommen war.
In ihren Notizen aus der Schule fanden sie Informationen über einen Flug nach Lima, Perus Hauptstadt.
Sie fanden auch esoterische Gebete, transkribierte Hymnen und andere Notizen, die ihre Verbindung zu einer Sekte bewiesen.
In einem der Lieder heißt es: „Vergiss deine Stadt und das Haus deines Vaters.“
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Seltsame Nachricht
„Es ist sehr, sehr schwer zu glauben, es ist wie in einem Film“, sagte der Vater zu TVE.
Dann bekamen sie eines Tages eine Nachricht von Patricia: „Folgt diesen Anweisungen: Löscht die Bilder. Ich werde euch eine Adresse geben, damit ihr Geld schicken könnt, und dann werde ich zur Botschaft gehen.“
Patricia wollte, dass sie ihr Geld schickten und alle Bilder von ihr löschten. Wenn sie zustimmten, würde sie zur spanischen Botschaft in Lima gehen.
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Nachdem die Familie das gehört hatte, konnte Patricias Tante Fina nur eines sagen. „Das ist nicht Patricia. Jemand, der sie nicht kennt, könnte vielleicht denken, dass sie es ist, aber wir nicht. Sie wird manipuliert.“
„Wir warten mit offenen Armen auf sie, wir lieben sie und wenn sie nach Hause kommt, werden wir nicht böse sein“, fügte ihre Tante hinzu.
Ihr Vater Alberto wollte nur eines: „Ich wünschte nur, sie würde aufwachen und aus der Sekte aussteigen. Ich liebe sie so sehr und sie weiß es.“
Zwei Wochen später benachrichtigte die Familie SOS Desparecidos, eine Organisation, die dabei hilft, vermisste Personen ausfindig zu machen, über das Verschwinden von Patricia.
Durch soziale Medien gefunden
Laut dem Kriminologen und Sektenexperten José Manuel Moreno war Patricia mit der Sekte Gnosis davongelaufen, einer Art Sekte, die normalerweise nach jungen Leuten sucht, die in den sozialen Medien sehr aktiv sind.
Mitglieder erstellen ein gefälschtes Profil mit dem Bild eines jungen Menschen und kontaktieren junge Erwachsene, indem sie über etwas sprechen, das die Person interessiert.
Nachdem Patricas Onkel verstorben war, interessierte sie sich sehr für esoterische Themen und kam dadurch in Kontakt mit der Person, die sie zur Sekte hingezogen hat.
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Experten argumentieren, dass eine Person, die von einer Sekte angezogen wird, sich nicht bewusst ist, dass sie keine Kontrolle mehr über ihre eigenen Entscheidungen hat.
Dies war laut Patricias Familie hier auch der Fall. Ihre späteren Nachrichten an sie wurden von der Sekte kreiert, so die Familie und die Experten.
Nach einem Jahr intensiver Ermittlungen hat Alberto Aguilar nun endlich seine Tochter wiedergefunden.
Sie haben auch andere Mädchen und Jungen gefunden, die vermisst wurden. Und jetzt sind die Führer der Sekte verhaftet worden, laut der Organisation, die geholfen hat, Patricia zu finden.
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Die Familie hat nicht nur ihre geliebte Patricia zurückgewonnen – sie hat auch ein neues Mitglied … Patricia war schwanger geworden und hatte, laut Antena 3, ein Kind während ihrer Zeit in der Sekte geboren.
Wir hoffen, dass Patricia sich besser fühlt und sich damit abfindet, was sie durchgemacht hat.
Lasst uns nun dies teilen, um alle Eltern daran zu erinnern, plötzlichen Veränderungen im Verhalten ihres Kindes Aufmerksamkeit zu schenken.