Pastor, der zwei Jahre lang seine Tochter (14) vergewaltigte, bekommt geringere Strafe – ist ein „Mann Gottes“

Die vergangenen Monate waren für alle Menschen auf dieser Welt eine wahre Zerreißprobe. Ängste wurden geschürt, Krisen brachen aus und Hilflosigkeit machte sich breit. Es gibt zwar den einen oder anderen Lichtblick, doch leider überwiegen die schlechten Nachrichten weiterhin. Dazu gehört auch der folgende Fall.

In den USA wurde in diesen Tagen ein 41-jähriger Mann namens David Richards zu 12 Jahren Haft in Knox County Tennessee verklagt, weil er laut Metro seine adoptierte Tochter vergewaltigt hatte.

Dieser Fall nimmt nun aber eine weitere schreckliche Wendung, weil die Strafe reduziert wurde und nur deshalb, weil der Mann als Pastor arbeitet. Dadurch muss er nicht nur ein paar Jahre weniger sitzen, genau genommen sind es 60 Jahre weniger, nachdem die Richter eine Strafe in Höhe von 72 Jahren gegen den Vergewaltiger ausgesprochen hatten. Der Grund dafür sei, wie Richter Steve Sword in eigenen Worten sagte, seine Arbeit als Pastor und dass er im Gefängnis angefangen habe, weiter mit der Bibel zu arbeiten.

Laut dem Knoxville News Sentinel wurde der Pastor in neun Fällen angeklagt, darunter Vergewaltigung, Inzest und sexueller Übergriff einer Vertrauensperson. Er hatte seine Tochter, Amber Richards, zwei Jahre lang missbraucht. Der Horror begann, als sie 14 Jahre alt war.

Es ist ungewöhnlich, dass Namen der Opfer sexuellen Missbrauchs bekannt werden. Doch Amber wollte selbst in der Öffentlichkeit sprechen. In einer herzergreifenden Aussage berichtete sie darüber, welchen Einfluss der Missbrauch auf sie hat: „Ich wollte meinen Körper wegschmeißen. Nicht ein Tag vergeht, an dem ich nicht in irgendeiner Form darüber nachdenke, was er mir angetan hat.“

David behauptete unterdessen, dass er unschuldig sei. Er ging sogar so weit, zu sagen, dass sich das Mädchen die Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs nur ausgedacht habe, weil er zu streng zu seinen Kindern gewesen sei.

Auch wenn ihm seine religiöse Arbeit nicht davon abhielt, diese scheußlichen Taten zu begehen, hilft sie ihm dabei, keine strengere Strafe zu erhalten.

Im Zuge der Ermittlungen konnten seine Aussagen widerlegt werden, weil Spuren seiner DNA auf dem Bett des Opfers gefunden wurden.

Doch David blieb bei seinen Beschuldigungen. Er behauptete weiterhin, er sei unschuldig, als er in den Zeugenstand gerufen wurde.

Er sagte: „Ich werde für Taten ins Gefängnis gesteckt, die ich nicht begangen habe. Ich gehe einfach davon aus, dass das Rechtssystem in diesem Fall interveniert hat. Ich weiß nicht, warum ich hier bin… aber ich glaube, dass es Gottes Wille ist.“

David Thompson, ein Kollege von David, der eng mit ihm zusammen arbeitete, verteidigte ihn ebenfalls. Er sagte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er wirklich schuldig ist. Die Menschen brauchen ihn. Seine Familie braucht ihn. Unsere Kirche braucht ihn.“

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Davon ließ Amber sich aber auch nicht beeindrucken und sie betonte, dass sie keine Zweifel daran habe, dass Richards wieder zuschlagen würde. „Ich bin mir sehr sicher, sollte sich solch eine Möglichkeit wieder ergeben, würde er ein weiteres Mädchen zum Opfer machen“, fügte sie hinzu.

In einem Video, das von USA Today veröffentlicht wurde, sagte Amber: „Ich bin einfach froh, dass ich endlich mit meinem Leben weitermachen kann. Und ich habe das nicht nur für mich gemacht. Ich tat es, damit es nicht noch jemandem passiert und jemand in die gleiche Situation kommt wie ich. Insbesondere wenn es dabei um unschuldige Kinder geht. Sie haben es nicht verdient, diese Dinge zu durchleben und wenn ich dafür verantwortlich sein kann, dass es nicht so kommt, dann möchte ich das auch tun.“

Dass Amber all ihren Mut zusammengenommen hat und zumindest die Richter dazu gebracht hat, ihr zu glauben, ist beeindruckend. Dass der Täter allerdings solch eine niedrige Strafe bekommen hat, zeigt nur, dass noch viel Arbeit vor allen Beteiligten liegt.

Zum Glück hat sich das Mädchen nicht aus der Ruhe bringen, als ihr vorgeworfen wurde, sie würde lügen.

Leider schweigen aber nach wie vor zu viele Opfer aus Angst vor den möglichen Konsequenzen und Gefahren.