Ich kann mich noch genau erinnern, als ich das erste Mal mein Baby bei der Tagesmutter abgab; an die Anspannung, an all die Sorgen. Ich hätte alles dafür getan, wenn mir jemand versichert hätte, dass ihr dort nichts passieren wird und gesund zu mir zurückkehrt.
Es ist nichts Außergewöhnliches. Viele Eltern müssen auf Tagesmütter zurückgreifen, um etwa ihren Beruf weiter ausüben zu können und dabei erleben diese Menschen zum ersten Mal, für eine gewisse Zeit von ihrem Baby getrennt zu sein.
Als die 23-jährige Anari Ormond aus New Jersey, USA, im vergangenen Oktober eine Tagesmutter für ihr Baby auswählte, dachte sie, dass ihr Mädchen Zuri Rose Camara in guten Händen sei.
Leider wurde dieses Vertrauen aber schwer enttäuscht.
Als sie eines Tages im November arbeiten war, bekam Anari eine Textnachricht von ihrer Tagesmutter, in der stand:
„Hey Anari. Ruf mich bitte in der Mittagspause an.“
Die Mutter wusste sofort, dass etwas im Argen war. Sie rief die Tagesmutter deswegen sofort an und wurde dann von etwas in Kenntnis gesetzt, dass sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
Ihr wurde gesagt, dass Zuri drei Mal von einem zweijährigen Jungen in den Bauch gebissen worden war.
Anari war geschockt. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie aber nicht ahnen, dass es das noch nicht gewesen war.
„Ich hörte augenblicklich auf zu arbeiten und fuhr direkt zur Tagesmutter. Als ich dort ankam, wurde mir an der Tür eine komplett andere Geschichte serviert“, erklärte die Mutter.
„Plötzlich erzählte sie mir, dass sie auf dem Weg nach oben, um Nasenspray zu holen, die Treppe runtergefallen sei, mit Zuri auf dem Arm.“
Laut Anari sahen die Flecken auf dem Bauch ihres Babys nach Bissspuren aus, doch Zuri hatte auch auf dem Rest des Körpers blaue Flecken. Das kleine Kind hatte sogar Verletzungen im Gesicht, dazu gehörten Blutergüsse, Schwellungen und Kratzer.
Sie berichtete:
„Wenn ich schon so viel Schotter jeden Monat, etwas über 700 Euro, bezahle, möchte ich auch, dass sich um meine Tochter GEKÜMMERT wird. Ich war bislang sehr ruhig und zurückhaltend während den Ermittlungen, damit sie nicht gestört werden.
Ich kann aber kaum schlafen oder essen und werde es wohl nicht normal können, ehe meiner Tochter Gerechtigkeit wiederfährt. Es muss jemand dafür bezahlen, die Einrichtung muss geschlossen werden, IRGENDETWAS.“
Keine gültige Lizenz
Laut CBS wurde die Tagesmutter-Einrichtung wirklich geschlossen, aber in erster Linie deswegen, weil sie ohne gültige Lizenz arbeitete.
Anari möchte trotzdem nicht, dass andere Eltern das Gleiche durchmachen müssen wie sie. Sie erzählte dem PEOPLE Magazin:
„Ich war schockiert und mein Herz war gebrochen. Sie saß dort einfach. Sie lachte oder grinste nicht.“
Nach dem Vorfall wurde Zuri ins St. Barnabas Krankenhaus gebracht, wo man bei ihr eine leichte Gehirnerschütterung diagnostizierte und sie wegen ihrer Verletzungen behandelte.
„Wir sind direkt ins Krankenhaus geeilt. Sie haben sofort eine CT ihres Kopfes gemacht, um ein Schädeltrauma ausschließen zu können“, sagte Anari.
„Sie hatte keine inneren Blutungen. Auf den Bildern der Röntgenaufnahme war nichts zu sehen und auch auf den Bildern von ihren Beinen waren keine Verletzungen zu sehen, was wohl auch daran lag, weil ihre Knochen noch so klein sind.“
Nach der Untersuchung ging Anari sofort zur Polizei. Der Fall wurde vom Newark Police Department’s Prosecutor’s Office, Special Victims Unit und Child Protective Services übernommen.
Die Besitzerin der Tagesmutter-Einrichtung wurde als Lisa Muhammad ausgemacht. Ihr wurde außerdem zur Last gelegt, diese Einrichtung ohne gültige Lizenz geführt zu haben. Sie bekam laut CBS New York außerdem eine Vorladung, weil es „keine Notausgänge gab und Gesundheitsstandards verletzt“ wurden.
Im genauen Wortlaut hieß es NJ.com zufolge, dass sie für „Missachtung, falscher Gebäudebenutzung, fehlender Lizenz und fehlender Notausgänge“ vorgeladen wurde.
Die junge Mutter machte aber in erster Linie sich selbst Vorwürfe.
Sie sagte:
„Ich fühlte mich so schwach, mit dem Wissen, dass mein Baby so hilflos war und sich nicht selbst verteidigen konnte oder mir sagen konnte, was genau los war. Ich hatte mich so unterlegen gefühlt. Ich dachte, ich hätte ihr was Gutes damit getan.“
Ich kann mir nur vorstellen, was für eine schreckliche Situation das für Anari gewesen sein und wie verraten sie sich gefühlt haben muss. Kinder sollte nur Liebe und Zuneigung spüren.
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