Strefzettel können ganz schön ins Geld gehen, besonders, wenn man sein Gehalt jeden Monat bis auf den letzten Cent verbraucht, um seine Familie zu versorgen.
Versetzt euch einmal in diese Situation: Ihr müsst etwas von Verwandten abholen. Also fahrt ihr hinüber zu ihrem Haus. Weil dort gerade eine Party stattfindet und alle Parkplätze belegt sind, parkt ihr euren Wagen kurz auf dem Gehsteig. Als ihr ein paar Minuten später zurückkommt, entdeckt ihr den verhassten kleinen Zettel auf eurer Windschutzscheibe.
Genau so ist es der Mutter aus dieser Geschichte ergangen. Satte 100 Dollar wurden der Frau aus Providence im US-Staat Rhode Island aufgebrummt. Sie ging vor Gericht, um gegen die Strafe vorzugehen, riskierte jedoch, im Falle eines Verlustes das Dreifache zu bezahlen. Da holte der Richter die sechsjährige Tochter der Frau in den Zeugenstand, um sie über das Urteil zu befragen.
Die zweifache Mutter war nur kurz zum Haus ihres Cousins gefahren, um etwas abzuholen. Weil im Gebäude eine Party stattfand, parkte sie am einzig freien Ort: dem Gehsteig. Als sie kurze Zeit später wieder zu ihrem Wagen zurückkehrte, wurde sie von der Polizei begrüßt. Wahrscheinlich waren sie gekommen, um die Party aufzulösen.
Eine weitere böse Überraschung erwartete sie draußen: Sie hatte für ihre Parkaktion einen Strafzettel von 100 Dollar aufgebrummt bekommen.
Weil ihr das Geld fehlte, dafür aufzukommen, musste sie vor Gericht gehen und eine noch größere Strafe riskieren. Die Verhandlung lief allerdings nicht so ab, wie sie das vermutet hatte.
Während ihrer Aussage rief der Richter ihre sechsjährige Tochter Janice zu sich auf die Richterbank und stellte ihr ein paar Fragen. Dann erklärte er ihr, was ihre Mutter getan hatte, und zählte vier mögliche Optionen auf.
Nr. 1: Die Maximal-Geldstrafe verlangen: $300.
Nr. 2: Die zusätzliche Geldbuße abziehen und die ursprünglichen $100 verlangen.
Nr. 3: Das Bußgeld auf $50 halbieren.
Nr. 4: Ein Auge zudrücken und sie ohne Strafe davonkommen lassen.
Das kleine Mädchen hätte nicht damit gerechnet, über die Geldstrafe ihrer Mutter entscheiden zu müssen…
Janice war nervös und wusste nicht, wie sie antworten sollte. Da wollte der Richter wissen, was sie an diesem Tag gefrühstückt hatte. Als die sechsjährige antwortete, dass sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, fiel der Richter eine schnelle Entscheidung.
„Wenn ich mit deiner Mama die Vereinbarung treffe, dass ich die Strafe verwerfe, wenn sie dir ein Frühstück spendiert, wenn du hier fertig bist, ist das ein guter Deal?“ wollte der Richter wissen.
Die Strafe der Mutter wurde ausgesetzt, weil der Richter Mitgefühl für ihre Situation empfand und ihm klar wurde, dass die hohe Geldstrafe unverhältnismäßig wäre.
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