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Mädchen (8) verschwindet bei Familienausflug in Wald an tschechischer Grenze – Suche läuft seit 2 Tagen

Wird ein Mensch oder sogar ein Kind vermisst, zählt jede Sekunde bei der darauffolgenden Suche. Denn je länger sie dauert, desto schwieriger wird das Auffinden.

Diesen Albtraum erleben seit Sonntag die Eltern der achtjährigen Julia, wie die Bild berichtete.

Das Mädchen war mit ihrem Bruder, einem Cousin sowie Mama und Papa bei einem Familienausflug an der bayerisch-tschechischen Grenze unterwegs, als sich die drei Kinder von den Erwachsenen entfernten.

Sie wollten wohl spielen, doch als die Eltern sie kurz darauf nicht mehr finden konnten, riefen sie sofort die Rettungskräfte.

Ein Sohn und der Neffe der Familie konnte gefunden werden, von der Achtjährigen fehlt dagegen seit dem späten Sonntagnachmittag jede Spur.

Die Suche läuft seitdem auf Hochtouren im Wald rund um den tschechischen Berg Cerchov (dt. Schwarzkopf) in der Nähe der bayerischen Grenzstadt Waldmünchen (Landkreis Cham).

Suche kein leichtes Unterfangen

Weil es aber ein weitläufiges Waldgebiet ist, ist die Suche alles andere als einfach.

Es wurden Polizeihubschrauber und Multicopter (Drohnen) und bis zu 40 Suchhunde von der Polizei eingesetzt. Zwar konnten die Hunde immer wieder eine Fährte aufnehmen, allerdings keinen genauen Weg ausmachen oder eine bestimmte Richtung anzeigen.

Etwa 800 Rettungskräfte aus Deutschland und Tschechien waren bis Montagabend im Einsatz, in der Nacht zum Dienstag sollen zudem geländegängige Fahrzeuge eingesetzt werden.

„Es ist ein schwieriges Gelände, ringsherum ist tiefer Wald“, sagte die tschechische Polizeisprecherin Dana Ladmanova.

Alle verfügbaren Kräfte seien vor Ort im Einsatz, von Bereitschaftspolizisten bis hin zu Feuerwehrleuten.

Förster und Mitarbeiter des Nationalparks Böhmischer Wald (Sumava), die sich in dem unwegsamen und teils felsigen Terrain auskennen, helfen bei der Suche.

Polizeisprecher Stigler gab an, dass die Familie der Achtjährigen psychologisch betreut und parallel von der Polizei befragt werde. Dabei geht es darum, ob Eltern, Bruder oder Cousin Angaben darüber machen können, wo sie das Mädchen aus den Augen verloren haben.

Da es in dem Berggebiet nachts eiskalt ist, geht es um jede Stunde und jede Minute.

Temperaturen sind „gefährlich“

Das bekräftigte Polizeisprecher Florian Beck eindringlich gegenüber der Zeitung:

„Natürlich sind solche Temperaturen um den Gefrierpunkt gefährlich. Wir tun alles, um Julia lebend zu finden. Jeder hier ist mit vollem Herzen dabei.“

Innenminister Joachim Herrmann (65, CSU) sagte:„Die Suche nach der Achtjährigen läuft auf Hochtouren.“

Die Bayerische Polizei und Hilfsorganisationen wie Bergwacht, Rettungshundestaffeln und Feuerwehren seien gemeinsam mit tschechischen Kollegen seit Sonntagabend unermüdlich im Einsatz.

Er fügte hinzu:

Wir setzen alles daran, die Achtjährige schnellstmöglich zu finden, Tag und Nacht. Wir werden Julia suchen, bis wir sie gefunden haben.“

Das Waldgebiet erstreckt sich kilometerweit und wer in die nächste Ortschaft will, muss lange laufen.

Die tschechische Nachrichtenagentur CTK berichtete, dass sich rund 200 Polizisten und Feuerwehrleute an der Suchaktion in der Umgebung des Cerchov, der höchsten Erhebung des Oberpfälzer Waldes, beteiligen.

Eine Polizeisprecherin sagte gegenüber der Agentur:

„Wir sind die Strecke nachgegangen, auf der sich die Familie mit dem Mädchen bewegt haben soll, aber ohne Erfolg.“

Das Suchgebiet werde nun ausgeweitet. In der Nacht und am Morgen lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Hoffentlich kann das vermisste Mädchen bald gefunden werden.

Bei diesen niedrigen Temperaturen zählt jede Sekunde.