Österreich: Trotz der aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in weiten Teilen Europas, haben sich die Alpenländer Österreich und Schweiz entschieden, ihre Skigebiete zu öffnen.
In Österreich dürfen aktuell zwar noch keine Touristen Ski fahren, trotzdem sind viele Pisten gut gefüllt mit österreichischen Skibegeisterten.
Im Skigebiet Kreischberg kam es nun am Wochenende beinahe zu einer Tragödie. Beim Skifahren mit der Familie geriet ein sechsjähriger Junge von der Piste ab.
Dabei kam er kilometerweit vom Weg ab und wurde stundenlang vermisst. Erst durch einen riesigen Zufall wurde er von einem Jäger gefunden und so gerettet.
Das Kind wäre bei -14 Grad wohlmöglich irgendwann erfroren.
Junge (6) ging verloren
Eine vierfachte Mutter aus Linz war am Montagnachmittag mit ihrer Familie in der Steiermark im Skigebiet Kreischberg Skifahren.
Auf einmal war ihr sechs Jahre alter Sohn nicht mehr zu finden. Umgehend wurde das Liftpersonal verständigt, das sofort mit der Suche begann.
Reinhard Kargl, Geschäftsführer der Murtal-Seilbahnen, erklärte der Kronen Zeitung:
„Wir haben Durchsagen machen lassen, Alpinpolizei, Bergrettung und unser Pistendienst haben mit der Suche begonnen.“
Nach über eineinhalb Stunden kam Jäger Ernst Autischer an einem Forstweg vorbei, an dem allein und mitten in der Kälte ein kleiner Junge saß.
Das Kind war durchnässt, zitterte vor der Kälte von -14 Grad und weinte bitterlich. Als der Mann ihn plötzlich fand, stammelte er: „Ich hab geglaubt, ich werde tot.“
Laut dem Jäger soll sich der Junge kilometerweit von der Piste in den Wald verirrt haben.
„Ich bring dich zu deiner Mama“
„Es war ein Zufall, dass ich dort hingekommen bin“, erzählt der hauptberufliche Steuerberater.
„Ich war auf dem Weg zu einem Klienten in der Nähe, hatte aber noch ein längeres Telefonat und bin deswegen ein bisschen in der Gegend herumgefahren. Der Bub ist im Schnee gesessen und hat bitterlich geweint.“
Dem Mann soll der vermisste Junge erklärt haben, dass er sich irgendwie verirrt haben soll und ihm so kalt sei, da seien Füße nass sind, nachdem er durch einen Bach waten musste.
Autischer berichtet weiter, wie er versucht habe, das Kind aufzumuntern:
„Komm, wir fahren zu deiner Mama‘, hab‘ ich zu ihm gesagt. ,Du bist ein Held, denn nur ein Held kann so was schaffen.‘ Dann hörte er auf zu weinen.“
Während sich die Suchtrupps im Skigebiet kurz davor sahen, die Suche zu vergrößern, kam der Anruf des Jägers.
An der Talstation angekommen kam bereits seine kleine Schwester weinend angerannt. Auch die Pistenmitarbeiter waren sichtlich beruhigt.
Für den zufälligen Retter war es auch eine persönliche Angelegenheit, dem Jungen zu retten. Er selbst habe in jungen Jahren Ähnliches erlebt.
„Als ich sieben Jahre alt war, wurde mir auch einmal das Leben gerettet. Ich bin im Eis eingebrochen. Ein Mädchen, das vorbeikam, holte Hilfe. Ohne sie würde es mich heute vermutlich gar nicht mehr geben.“
Was für ein Schreck es für den armen Jungen und seine Familie gewesen sein muss. Nur durch Zufall wurde das Kind gefunden.
Glücklicherweise war Ernst Autischer zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hat geistesgegenwärtig reagiert.