Winter und Frühling sind Windpockenzeit. Obwohl eine rechtzeitige Impfung im Kleinkindalter die Krankheit verhindern kann und die Zahl der Erkrankten stark zurückgegangen ist, konnten die Windpocken noch nicht vollständig ausgemerzt werden.
Wenn es schließlich zur Erkrankung kommt, nehmen Ärzte und Eltern sie oft nicht so ernst, wie sie es eigentlich sollten.
Windpocken gelten nicht als sehr gefährliche Krankheit, doch für die Mutter aus dieser Geschichte wurde die Erkrankung ihres Kindes zum Albtraum.
Hayley Lyons aus Warrington in England brachte ihren Sohn Lewis zum Arzt, als sein Fieber besorgniserregend hoch wurde.
Der Arzt empfahl, ihm Ibuproen zu verabreichen, was sowohl Schmerzmittel ist, als auch gegen Fieber hilft. Sie befolgte den Rat – was die Situation überhaupt erst eskalieren ließ.
Nachdem Lewis die Tabletten genommen hatte, verschlechterte sich sein Zustand noch mehr, und Hayley musste ihren Sohn zum zweiten Mal ins Krankenhaus bringen. Dieses Mal wurde er jedoch mit einer schweren Infektion hospitalisiert.
Die Tabletten, die der Arzt verschrieb, haben eine schreckliche Wirkung auf Patienten, die an Windpocken leiden. Deshalb versuchte die Mutter nach ihrem Erlebnis, andere Eltern vor den Gefahren zu warnen.
2016 stellte sie ihre Warnung auf Facebook, die so relevant ist wie eh und je:
„Windpocken sind wieder im Umlauf. Darf ich die Leute bitte daran erinnern, dass sie ihren Kindern NICHT nurofen / ibuprofen geben sollen..
4 verschiedene Ärzte aus unserer Region verordneten es für Lewis, da wir seine Temperatur nicht runterkriegen konnten. Diese Art von Medizin wirkt entzündungshemmend, reagiert auf Windpocken und lässt sie tiefer in das Hautgewebe eindringen.
Erst als wir Lewis nach Alderhey brachten, weil ihn die Ärzte aus unserem Krankenhaus nach Hause schickten und sagten, es seien ’nur Windpocken‘, fanden wir das heraus.
Er bekam eine Blutvergiftung und wurde gleich nach unserer Ankunft in Alderhey aufgenommen.
Nur weil wir durchgehalten und Lewis in ein Kinderkrankenhaus gebracht haben, war er in Ordnung.
Dies hätte ohne die Ärzte in Alderhey und deren Rat, Sorgfalt und Wissen, viel schlimmer enden können
Verwenden Sie nur CALPOL (ein Arzneimittel, das kein Paracetamol enthält) für ihr Fieber. Auf der Nurofen Website ist sogar angegeben, dass man dieses Medikament nicht bei Windpocken nehmen sollte. (Wir haben das nach dem Vorfall entdeckt). Aber wenn unsere Ärzte es verschreiben, wer sind wir, das zu hinterfragen?“
Nur weil Hayley aufmerksam war und sich nicht blind auf Anweisungen verlassen hat, ging am Ende alles gut.
Mehr über Windpocken, deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten können Sie auf gesundheitsinformation.de in Erfahrung bringen. Auch dort wird vor Ibuprofen gewarnt.
Wie immer gilt: Nehmen Sie diese Geschichte nicht als Anlass, Ärzte unter Generalverdacht zu stellen. Niemand ist besser gerüstet, Kranke wieder gesund zu machen, schon gar nicht ein Laie mit einem Internetzugang. Doch nicht jeder Arzt weiß alles, weshalb Sie sich eine zweite Meinung einholen sollten, wenn etwas unklar ist, statt sich blind auf jede Entscheidung zu verlassen.
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