Frau darf nur hinter einem Gitter auf Knien ihren Mann sehen – er hat Demenz und lebt im Heim

Diese Pandemie stellt viele Familien weiterhin vor eine harte Probe, damit in erster Linie die älteren und gefährdeten Menschen vor dem Coronavirus geschützt werden.

Dafür ist es wichtig, dass sich Risikopatienten vor großen Menschengruppen fernhalten und je nach Krankenstand, können sie leider nicht verstehen, warum sie ihre Liebsten nicht mehr sehen können.

Insbesondere die Menschen, die an Demenz erkrankt sind, haben es äußerst schwer, die neuen Umstände zu verarbeiten. Die Pandemie nimmt ihnen dabei viele Sicherheiten.

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Dave Stallard hat fortgeschrittene Demenz und lebt in einem Pflegeheim in West Sussex, England. Seine Frau Irene hatte ihn vor der Pandemie zweimal täglich besucht und ist mit ihm nach draußen gegangen.

Doch gerade in der Hochzeit der Pandemie, zwischen März und Juli, konnte sich das Paar, das seit 50 Jahren verheiratet ist, nicht einen Tag sehen.

Seit Juli darf Irene ihren 79-jährigen Mann alle zwei Wochen für eine halbe Stunde sehen, muss aber Abstand halten und das vor dem Pflegeheim.

Ein herzzerbrechendes Foto, auf dem zu sehen ist, wie Irene vor einem Gitter kniet, um ihrem Mann in die Augen gucken zu können, ging im Internet viral. Ein weiterer Beweis dafür, was für eine Zerreißprobe die Pandemie für jeden Einzelnen ist.

Irene will ihrem Mann beistehen

Irene nimmt diesen Gang alle zwei Wochen auf sich, um ihren Mann, einen ehemaligen Ingenieur, sehen zu können. Es muss eine schreckliche Situation sein, wenn du deinen Mann, mit dem du über fünf Jahrzehnte zusammen bist und der an Demenz leidet, nur durch ein Gitter auf den Knien sehen darfst.

Die Tochter der beiden, Miranda Gore-Browne, beschrieb die Situation als „unmenschlich“ und ruft zu mehr Schnelltests auf, damit ihre Eltern sich näher sein können.

Gore-Browne, die durch das TV bekannt wurde, sagte: „Jeder Tag, an dem nicht getestet wird, ist ein verlorener, an dem Menschen hätten zusammen sein können. Der fehlende menschliche Kontakt ist einfach brutal.

Meine Mutter sollte dieselbe Priorität wie andere wichtige Arbeiter genießen und regelmäßig getestet werden, damit sie ihn besuchen kann. Schnelltests könnte hierbei eine Lösung sein.“

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„Es bricht mein Mutter das Herz und es ist eine sehr schwere Zeit für sie, wenn sie darüber nachdenkt, wie viele Stunden sie mit meinem Vater hätte verbringen können.

Ich bin mir bewusst, dass seine Zeit ablaufen wird. Wir sind glücklich darüber, dass er immer noch weiß, wer wir sind und er bekommt ein Strahlen im Gesicht, wenn wir ihn besuchen. Papa vermisst uns sehr und er fühlt die Traurigkeit. Er fragt, ob wir ihn häufiger besuchen können und wir sagten, dass wir das wollen, aber nicht dürfen.“

Miranda bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den Mitarbeitern des Pflegeheims, die alles dafür taten, um der Familie zu helfen, damit sie Dave sehen konnten und ihn gleichzeitig beschützten.

„Hätten wir ihn nicht einmal durch das Gitter hätten sehen dürfen, wären wir fünf Monate am Stück voneinander getrennt gewesen.“

Die britische Zeitung Daily Mail hat unterdessen eine Kampagne in England ins Leben gerufen, die Politiker dazu auffordert, dass Pflegeheimbewohner an Weihnachten bei ihren Familien sein dürfen.

Kate Lee von der Alzheimer’s Society sagte, dass die britische Regierung die Macht habe, das „beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten“ an die Menschen mit Demenz in den Heimen zu verteilen.

„Indem man Heimbesuche verbietet, nimmt man ihnen die eine Sache, die sie noch am Leben halten, die Liebe der Familie und Freunde. Menschen sterben an Einsamkeit, Liebesentzug, durch den Verlust der Dinge, die ihnen am wichtigsten sind.

Bestimmte Familienmitglieder müssen als Schlüsselpersonen anerkannt werden, auf der Stufe einer Pflegerin oder eines Pflegers, mit regelmäßigen Tests, damit man sicherstellen kann, dass die Besuche sicher sind und mit vitalem, physischem Kontakt.“

Man kann nur hoffen, dass die Regierungen sich in dieser Thematik was einfallen lassen und die Pflegebedürftigen in irgendeiner Form mit ihren Familien zusammen sein können.

Menschen brauchen ihre Liebsten und gerade während dieser Pandemie darf niemand einsam sein.

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