Vor fast 37 Jahren verschwand Marcia King aus dem US-Staat Arkansas spurlos. Jahrzehnte lang hoffte ihre Mutter darauf, eines Tages Gewissheit zu erhalten – oder ihre Tochter sogar wieder in die Arme schließen zu können.
Sie wohnte weiter in dem Haus, das ihre Tochter einst ihr Zuhause genannt hatte, und behielt Jahrzehnte lang dieselbe Telefonnummer, in der Hoffnung, dass eines Tages ihre Tochter vor der Tür stehen oder am anderen Ende der Leitung sein könnte. Am Anfang des Monats fand sie schließlich die Wahrheit heraus.
Am 24. April 1981 fand die Polizei eine Frauenleiche in einem Straßengraben in Ohio. Ihr Haar war geflochten und sie trug einen unverwechselbaren Hirschlederpullover, weshalb sie den Spitznamen „Buckskin Girl“ bekam.
Sie war weniger als zwei Tage vor dem Fund ihrer Leiche gestorben – durch Strangulation und stumpfes Trauma am Kopf. Die Frau trug keine Socken, Schuhe oder Taschen und hatte keine Form von Identifikation bei sich.
Detektive konnten sie nicht identifizieren und der Fall galt als ungelöst – bis jetzt.
Ungelöst, nicht vergessen
37 Jahre lang bemühte man sich kontinuierlich darum, die Leiche mit immer neuen Untersuchungsmethoden zu identifizieren, etwa durch neue Gesichtsuntersuchungen, Pollenuntersuchungen an ihren Kleidern und Isotopuntersuchungen an ihren Haaren, so das Büro des Sheriffs in einer Pressemitteilung.
Die DNA von Marcia King wurde durch eine gelagerte Blutprobe erhalten und in eine öffentliche Genealogie-Datenbank eingegeben. Ermittler hatten nie die Hoffnung aufgegeben, „Buckskin Girl“ zu identifizieren. Sie verwendeten Blut aus dem Autopsiebericht von 1981 und verglichen es mit Vermissten.
Mithilfe der neuen DNA-Techniken fanden die Ermittler schließlich heraus, dass es sich bei der jungen Frau, die man vor so vielen Jahren gefunden hatte, tatsächlich um Marcia King handelte.
„Die Identifizierung des Opfers ist entscheidend, wenn es darum geht, die Person oder die Verantwortlichen für dieses Verbrechen ausfindig zu machen,“ sagte der Miami County Sheriff Dave Duchak laut ABC News.
Kings Familie wurde benachrichtigt. Sie haben die Reporter darum gebeten, ihre Privatsphäre zu respektieren, so das Büro des Sheriffs. Ihre Mutter möchte nun den Platzhalter-Grabstein von „Buckskin Girl“ durch einen mit dem Namen ihrer Tochter ersetzen.
Die Behörden konzentrieren sich nun darauf, den Mörder des Mädchens zu finden.
Ihre Tochter wird sie niemals zurückbekommen, aber immerhin hat sie nun Gewissheit. Vielleicht wird jene auch dazu führen, dass man ihren Mörder nach all diesen Jahren doch noch schnappen wird. Ruhe in Frieden, Marcia King.
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