Der kommende Samstag wird einen Meilenstein in der US-amerikanischen Geschichte darstellen: Die Anschläge des 11. September jähren sich zum 20. Mal. Menschen weltweit werden an diesem Tag innehalten und gedenken: den Menschen, die wir verloren haben, die Ersthelfer, die Leben retteten und die Menschen, die am Ground Zero danach arbeiteten.
Und viele Menschen werden auch den Hunden gedenken, die eine große Rolle an diesem Tag spielten. Sie suchten nach Überlebenden und halfen den Einsatzkräften, mit den Geschehnissen umzugehen.
Auch wenn alle Such- und Rettungshunde seitdem verstorben sind, es wird auch 20 Jahre danach an sie gedacht.
Such- und Rettungshunde
Innerhalb von Stunden, nachdem das World Trade Center zerstört worden war, kamen hunderte Einsatzkräfte an den schrecklichen Ort, unter ihnen auch 300 Such- und Rettungshunde.
Die Hunde waren äußerst wichtig bei der Suche nach Überlebenden. Sie waren für solche Einsätze trainiert, schnüffelten nach Menschen und erreichten Ecken, die von Menschen nicht erreicht werden konnten.
Genelle Guzman-McMillan, eine Mitarbeiterin im World Trade Center, die verschüttet worden war, konnte 27 Stunden später von einem Hund gerettet werden.
„Es ist großartig, dass Hunde diesen Sinn haben, verschüttete Menschen zu finden, unter all dem Schutt“, sagte sie laut Today in einer Dokumentation namens „Hero Dogs of 9/11“.
„Ich fühlte mich komplett erneuert… Das war der glücklichste Moment meines Lebens.“
Leider war Guzman-McMillan die letzte Überlebende in den Trümmern. Die Einsatzkräfte bemerkten schnell, dass die Chancen, Überlebende zu finden, sehr gering waren und der Einsatz der Hunde verkam mehr zu einer Bergungstour als einer Rettungsaktion.
„Wir fuhren hin und dachten, wir würden Hunderte retten“, sagte Chris Selfridge, der mit seinem vier Jahre alten Golden Retriever am Ground Zero eintraf, gegenüber der New York Times. „Wir fanden aber niemanden lebendig.“
Trösten und aufbauen
Weil es keine Überlebende mehr gab, wurden die Hunde eingesetzt, um Leichen zu bergen. Ihre Besitzer hatten Angst, dass die Tiere völlig demoralisiert werden, weil sie keine lebenden Menschen finden würden. Deswegen versteckten sie manchmal lebende Menschen, damit sie einen Erfolg hatten, wie im 9/11 Museum and Memorial zu lesen ist.
Die Hunde hatten außerdem einen weiteren Job: sie waren dafür da, zu trösten und die Menschen aufzubauen. Ihr Einsatz wurde als Licht in der Dunkelheit bezeichnet.
Und das hatte Einfluss auf die Einsatzkräfte, die vor Ort arbeiteten. „Die Such- und Rettungshunde konnten niemanden mehr retten“, sagte Alan Fausel, Direktor des Museums. „Ich glaube aber, dass sie die Menschen retteten, die dort im Einsatz waren.“
Trainierte Therapiehunde wurden in der folgenden Zeit ebenfalls eingesetzt. Während viele Hunde in trauernde Familien gebracht wurden, waren manche am Ground Zero im Einsatz.
„Ein Feuerwehrmann rief das Veterinary Medical Assistance Team, nachdem wir den Ort verließen und sagte „Wo sind die Servicehunde? Sie waren die einzigen, die mir halfen, das alles durchzustehen““, sagte Cindy Ehlers, die mit ihrem Therapiehund nach New York gereist war.
Bretagne, der letzte 9/11 Hund
Weil nun 20 Jahre seit den Anschlägen vergangen sind, sind alle Hunde von damals verstorben.
Bretagne, eine Golden Retriever-Rettungshündin, war die letzte Überlebende. Sie hat nicht nur am Ground Zero gedient, sondern auch bei Flutkatastrophen, ehe sie im Alter von neun Jahren aufhörte.
Sie starb 2016, sie wurde nach einem Nierenversagen eingeschläfert.
Als 9/11 Hündin wurde sie besonders verabschiedet. Während sie auf dem Weg ins Krankenhaus in Texas war, wurde sie von der Polizei und der Feuerwehr begleitet, die sich von ihr verabschiedeten.
„Das war eine kleine Geste von uns, dieser Hündin die letzte Ehre zu erweisen, die eine wahre Heldin war“, sagte David Padovan von der Feuerwehr. „Nur weil sie eine Hündin war, war sie nicht weniger eine Kollegin für uns.“
Bretagne wurde mit einer amerikanischen Flagge begraben und ihr zu Ehren steht eine Bronzestatue in Houston.
Und Bretagnes Erbe lebt auf andere Art weiter: ihre letzte Besitzerin Denise Corliss nahm ein kleines Hündchen namens Finn auf, die Schwester von Bretagne. „Sie riefen mich an und fragten, ob ich Interesse an einem der Hündchen habe“, sagte sie. „Alles, was Bretagne nahekommt, will ich haben… Mir ist es auch egal, ob sie ein Rettungshund wird. Ich bin nur glücklich, sie zu haben.“
Denise gab aber an, dass Finn schon Anzeichen hat, dass sie in die Fußstapfen ihrer berühmten Schwester treten könnte.
Nach 20 Jahren wird ihr gedacht
Auch wenn die Hunde am 11. September keine Überlebenden retten konnte, werden die Hunde weiterhin als Helden angesehen und auch 20 Jahre später ist das der Fall.
Ihnen zu Ehren gibt es sogar zwei Ausstellungen in den USA.
Dadurch sollen Besucher nicht vergessen, dass es auch Hunde waren, die den Menschen in dieser dunklen Zeit halfen.
„Man schaut ihnen in die Augen man kann, mithilfe der Fotos und Dokumentationen, sich vorstellen, was sie gesehen haben“, sagte Alice M. Greenwald, Direktorin einer der Museen.
„Man weiß aber auch, dass sie für unsere Sicherheit gelebt haben und dass auch sie Opfer brachten – nicht nur wir Menschen, sondern auch die Hunde.“
Teile bitte diesen Artikel, um all den heldenhaften Hunden Tribut zu zollen, die am 11. September involviert waren.