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Corona-Impfung: Tausende Menschen machen falsche Angaben, damit sie geimpft werden – Strafen gefordert

Als die Corona-Pandemie ausbrach, war vielen Ärztinnen und Ärzten sowie Gesundheitsexpertinnen und -experten klar, dass nur eine Impfung weiterhilft.

Diese wurde dann von mehreren Pharmaunternehmen und länderübergreifender Zusammenarbeit im Rekordtempo entwickelt. Während Länder wie Israel daraufhin eine weitläufige Impf-Kampagne startete und in kurzer Zeit einen Großteil der Bevölkerung impfen konnte, sah es etwa in Deutschland lange anders aus.

Doch mittlerweile wird das Angebot auch hierzulande größer und immer mehr Menschen bekommen den lang ersehnten Pieks in den Arm.

Wie RTL berichtete, ist nun aber ein weiteres Problem aufgetreten: Tausende Menschen versuchen durch Tricksereien und falschen Angaben, die Impfung schneller als andere zu bekommen.

Laut Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, hat das auch einen Grund:

„Zwar werden Tausende erwischt, aber es fehlt an Sanktionen. Sich beim Impfen vorzudrängeln, ist weiterhin keine Ordnungswidrigkeit.“

Aggressivität wird größer

Einem Medienbericht zufolge klagen auch viele Impfzentren über die Aggressivität von Impfwilligen und darüber, dass die Versuche, sich schneller eine Impfung zu erschleichen, zunehmen.

Das SWR-Fernsehmagazin „Report Mainz“ berichtete von mehreren tausend Fällen.

Das Hamburger Impfzentrum meldete zuletzt 2.000 Vordränglerinnnen und Vordrängler innerhalb einer Woche. Dabei würden etwa falsche Alters- und Berufsangaben gemacht werden, um vorzeitig einen Impftermin zu bekommen.

In München würden wöchentlich bis zu 350 Menschen erwischt, in Saarbrücken bis zu 140.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magazins hatten bei den Impfzentren der Landeshauptstädte nachgefragt, dort wurden allerdings nicht alle Zahlen zu Impfvordränglerinnen und Impfvordränglern erfasst.

Martin Helfrich, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, sagte:

„Die Stimmung wird aggressiver. Den Menschen ist teilweise sehr klar, dass sie nicht berechtigt sind und trotzdem versuchen sie, sich impfen zu lassen.“

Nach weiteren Recherchen von „Report“ wird deutlich, dass die Impfbetrügerinnen und Impfbetrüger sich oft als höher priorisierte Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgeben.

Eine pflegebedürftige Person hat nämlich die Möglichkeit, zwei Kontaktpersonen zu nennen, die vorrangig geimpft werden.

Der SWR-Redaktion ist dagegen ein Fall bekannt, bei dem statt zwei acht junge und gesunde Menschen sich impfen lassen konnten, weil sei als Kontaktpersonen angegeben wurden.

Was ist deine Meinung, sollten Vordränglerinnen und Vordrängler bestraft werden, damit zuerst diejenigen geimpft werden, die als Risikopatienten gelten?

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