Wenn eine Berufsgruppe in Deutschland und auf der Welt in der Corona-Pandemie jeden Tag um Menschenleben kämpfen musste, dann die Klinikmitarbeiter.
Krankenschwestern, Pfleger sowie Ärztinnen und Ärzte waren und sind leider nach wie vor ganz nah dran, wenn es darum geht, die Erkrankten des Coronavirus zu pflegen und im besten Fall auch zu heilen.
Dafür wurde ihnen vielerorts gedankt und auch die Politik machte große Versprechungen, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Einsatz entlohnt werden.
Dass diese Entlohnung aber nicht immer gut ankommt, zeigt ein aktueller Fall, der sich an einer Klinik im thüringischen Meiningen ereignete, wie RTL berichtete.
Klinik bedankt sich bei Mitarbeitern
Dort hatten die Angestellten ein Schreiben ihres Arbeitgebers, das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Heliosklinik, erhalten, in sich dieser bei ihnen für den Einsatz in der Corona-Pandemie bedankte.
Und es lag auch eine „Belohnung“ bei: Ein Shopping-Gutschein im Wert von fünf Euro.
Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern brach daraufhin nicht Freude, sondern eher Entsetzen aus.
In dem Schreiben heißt es laut der Bild:
„Vielen Dank für die unermüdliche Unterstützung in der noch immer stark herausfordernden Situation. Jeden Tag sind Sie trotz der besonderen Belastung für unser Team, ihre Kolleginnen und Kollegen, Patientinnen und Patienten im Einsatz.“
Deswegen wolle man einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass sich die Klinik-Mitarbeiter einen kleineren Herzenswunsch erfüllen können.
Bei vielen Mitarbeitern kam dieser Beitrag allerdings alles andere als gut an, manche hielten es zunächst für einen schlechten Scherz.
In der MVZ-Hauptklinik, die sich nur etwa 50 Meter weiter befindet, bekam das Personal nämlich Prämien von bis zu 1.500 Euro und einen 100 Euro-Gutschein.
„Eine kleine Aufmerksamkeit zukommen“
Gegenüber RTL erklärte die Helios Versorgungszentren GmbH, man habe den Mitarbeitern der ambulanten Einrichtungen „in dieser herausfordernden Zeit eine kleine Aufmerksamkeit zukommen“ lassen wollen.
„Dies sollte ein kleines Dankeschön sein und steht nicht im Zusammenhang mit einer Corona-Prämie.“
Daher bedaure man es sehr, wenn einzelne Kollegen dies nicht als wertschätzend empfunden hätten.
Dazu, warum allerdings nicht alle Mitarbeiter mit der Corona-Prämie belohnt werden konnten, gab der Klinikbetreiber folgende Erklärung ab:
„Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro für die Zahlung sogenannter Corona-Prämien für Kliniken bereitgestellt. Eine Prämienzahlung für den ambulanten Gesundheitssektor war hieraus nicht vorgesehen.“
Die Klinik habe trotz „fehlender Einnahmen aufgrund wegbleibender Patienten“ niemanden in Kurzarbeit geschickt. Man habe verlässlich weiter die Gehälter bezahlt, obwohl es zu wirtschaftlichen Einbußen im ambulanten Bereich gekommen sei.
Weiter betonte die Klinik:
„Wir schätzen die Arbeit unseres gesamten Teams sehr – gerade jetzt.“
Ob sich die MVZ-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allerdings durch einen 5 Euro-Gutschein wertgeschätzt fühlen, sei mal dahingestellt.
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