Vor über hundert Jahren, am 11. Februar 1904, wurde Schwester André, ihr Geburtsname war Lucile Randon, in Alés, im Süden Frankreichs, geboren. Laut der Washington Post wurde sie in einer nicht-religiösen Familie groß und wie Le Parisien berichtete, arbeitete sie als Erzieherin in Marseille und Lehrerin in Paris, als sie noch ein Teenager war. Erst im Alter von 19 Jahren konvertierte sie zum Katholizismus.
Mit 25 Jahren fing Lucile an, für fast dreißig Jahre in einem Krankenhaus zu arbeiten, sie kümmerte sich dort vorrangig um Kinder und alte Menschen. Im Jahr 1944 trat sie der Daughters of Charity bei, um im Alter von 40 Jahren Nonne zu werden. Dafür nahm sie den Namen Schwester André, in Gedenken an ihren verstorbenen Bruder, an. Erst 2009 zog sie ins Sainte Catherine Labouré Seniorenheim im Süden Frankreich bei Toulon ein.
Als Schwester André 115 wurde, bekam sie einen persönlichen Brief und einen gesegneten Rosenkranz von Papst Franziskus persönlich, wie FAMVIN, eine religiöse Agentur, berichtete. Mitte Januar 2021 wurde bei Schwester André der Coronavirus diagnostiziert, allerdings war sie symptomfrei.
Mittlerweile blind und in einem Rollstuhl, sagte die Nonne, dass sie keine Angst vor dem Tod habe, weil sie viel in ihrem Leben erlebt hätte. Die über Hundertjährige überlebte die Spanische Grippe 1918 und beide Weltkriege.
„Ich bin glücklich, hier bei euch zu sein, doch ich wünschte, ich wäre woanders – bei meinem großen Bruder und meinem Großvater und meiner Großmutter“, sagte sie laut Reuters in einem TV-Interview. In den Wochen bis zu ihrem 117. Geburtstag war Schwester André isoliert auf ihrem Zimmer, betete und wartete sehnsüchtig auf den Tag, an dem sie wieder mit ihren Freunden zusammen essen und spazieren gehen kann. Sie war einer von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern, die positiv getestet worden waren. Insgesamt waren 81 von 88 Bewohnern Corona-positiv, 10 von ihnen starben bislang.
Am 9. Februar wurde Schwester André als virusfrei befunden, was äußerst beeindruckend ist, wenn man bedenkt, wie alt die Dame bereits ist. „Wir sehen sie als geheilt an. Sie ist sehr ruhig, freut sich aber darauf, am Donnerstag ihren 117. Geburtstag zu feiern“, sagte Sprecher David Tavella. Er gab zudem an, dass die Nonne größere Sorgen um den gesamten Betrieb in dem Heim hatte als um ihr Leben.
„Sie wollte zum Beispiel wissen, ob die Essens- und Schlafenszeiten sich ändern“, sagte Tavella. „Sie hatte keine Angst vor der Krankheit. Eigentlich war sie besorgter um die anderen Bewohner.“ Der Mann verriet zudem, dass Schwester André sehr sozial ist und es liebt, Musik zu hören. Tavella sagte auch, dass eine kleine Feier für sie organisiert worden war, aber natürlich alles corona-konform. „Sie hatte sehr viel Glück.“
Beeindruckend, was diese Frau durch- und erlebt hat in ihrem langen Leben.
Wir wünschen Schwester André auch alles Gute zum 117. Geburtstag.
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