Foto: Jukka Jantunen/Shutterstock.com (Symbolbild)

Polen: Hirsch-Herde wird von Wilderern auf zugefrorenen See gejagt – Eis bricht ein, 13 Tiere ertrinken

Tiere in freier Natur sind tagtäglich unzähligen Gefahren ausgesetzt und manche von ihnen müssen sich nicht nur gegen Fressfeinde verteidigen können.

Denn insbesondere der Mensch ist dafür verantwortlich, dass wilde Tiere um ihr Leben bangen müssen und dafür ist ihnen unter Umständen sogar jedes Mittel recht, um sie endlich einfangen zu können.

Dass es dabei aber leider auch zu schrecklichen Unfällen kommen kann, beweist der folgende Fall, über den RTL berichtete, wieder einmal eindrücklich.

Hirsche flüchten auf gefrorenen See

In Polen, genauer gesagt im Dorf Scienne bei Stettin, wurde man am Mittwoch Zeuge einer wahren Tragödie.

Dort war nämlich eine Herde wilder Hirsche auf einem zugefrorenen See eingebrochen und viele Tiere mussten mit ihrem Leben bezahlen.

Zwar konnte die örtliche Feuerwehr 15 Tiere aus dem Eiswasser retten, allerdings starben laut polnischen Medienberichten 13 Hirsche im Kampf ums Überleben.

Ein Jäger, der sich in der Region auskennt, geht davon aus, dass Wilderer schuld an diesem Unglück sind.

Gegenüber einem polnischen Nachrichtenportal sagte ein Feuerwehrmann, der zur Rettung gerufen wurde:

„Ich habe zum ersten Mal so viele Tiere unter dem Eis gesehen und ich bin seit über 24 Jahren im Beruf tätig.“

Wilderer hatten Jagd auf die Tiere gemacht

Die Rettungskräfte waren von lokalen Jägern gerufen worden, die die Herde auf dem zugefrorenen See entdeckten. Einer von ihnen berichtete, dass die Tiere vor Wilderern auf die etwa sieben Zentimeter dicke Eisschicht geflüchtet seien und dort ins Wasser eingebrochen.

Weiter heißt es, dass die Herde in drei Gruppen und mehrere Meter voneinander entfernt verunglückt war.

Grzegorz Kacprzak, Chef der örtlichen Feuerwehr, sprach von einer „dramatischen Situation“. Er sagte, dass sich mehrere Löcher im Eis gebildet hätten und dadurch die Hirsche nacheinander hineingefallen waren.

Als natürlich Reaktion bekamen die Tiere Angst und beim Versuch, sich aus dem Wasser zu retten, hätten sie sich gegenseitig verletzt.

Der Feuerwehr-Chef berichtete, dass mehrere Freiwillige an der Rettungsaktion beteiligt gewesen seien und dadurch mit Spezialschlitten, Seilen und anderen Hilfsgeräten 15 Hirsche gerettet worden. Für 13 Hirsche kam leider jede Hilfe zu spät.

Arkadiusz Borowski, er gehörte zu den Jägern, die die hilflosen Hirsche auf dem See entdeckten, kündigte bereits an:

„Wir werden eine Anzeige wegen Tierquälerei machen.“

Dafür sollen Namen von Verdächtigen und Nummernschilder vorliegen.

Man kann sich kaum vorstellen, welche Todesangst die armen Hirsche gehabt haben müssen, dass sie nur noch einen Ausweg sahen und auf einen gefrorenen See flüchteten.

Hoffentlich können die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Teile diesen Artikel, wenn mehr für den Tierschutz von freilebenden Tieren gemacht werden muss.