Es ist monatelang her, als Jaqueline Mason das letzte Mal ihre Mutter im Pflegeheim besuchen konnte.
Ihre Mutter, Eileen, lebt mittlerweile in einem Heim im nordirischen Belfast. Als die Tochter endlich zu einem Treffen in die Einrichtung fahren durfte, wollte sie keine Sekunde der sehr kostbaren und begrenzten Zeit verlieren.
Doch dann realisierte sie, dass sie im vollkommen falschen Bus saß. Eigentlich hatte sie nur 30 Minuten mit ihrer Mutter, da das Heim durch die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie strenge Regeln befolgt.
Als die Tochter weinend im Bus saß, da ihr langsam klarwurde, dass sie einen Großteil der 30 Minuten, wenn nicht gar alles, verpassen wird.
Sie hatte bereits mit der Lage abgeschlossen und wusste, dass es hoffnungslos war, als sie nur noch alleine im Bus saß und der Busfahrer die weinende Mitfahrerin bemerkte.
Fahrer Alec erklärte gegenüber britischen Medien Tage nach dem Vorfall, dass ihm „sein Herz rausfiel“ als er Jacqueline in Tränen in seinem Bus sitzen sah.
Als er sie fragte, was das Problem sei, entschied er ganz schnell, dass es eine Lösung für das Problem geben würde.
„Sie sagte, ‚Ich habe meine Mutter lange nicht mehr gesehen‘. Also sagte ich ihr, ‚Keine Panik, setz dich hin und wir werden eine Lösung finden.“
Busfahrer ändert seine Route
Er wartete, bis es sicher war, kurz mit dem Bus anzuhalten, sodass er in Ruhe eine Ankündigung an die Fahrgäste, die mittlerweile hinzugestiegen waren, zu machen.
„Ich sagte nur, ‚Ich werde eine kurze Änderung meiner Tour vornehmen, hier ist eine Frau an Board, die ihre Mutter sehr lange nicht sehen konnte.‘“
Die anderen Fahrgäste hatten kein Problem damit, dass Alec seine Route änderte, also fuhr der Busfahrer bis zum Pflegeheim der Mutter.
So konnte Jacqueline pünktlich und überglücklich aussteigen, um endlich nach all der langen Zeit ihre 79 Jahre alter Mutter wieder sehen zu können.
Die 79-Jährige kämpfte bereits mit dem Coronavirus in diesem Jahr und erlitt dabei auch Komplikationen am Herzen.
Einen Tag nachdem ihre Tochter sie besuchen kam, wurde Eileen auch als eine der ersten Heimbewohner*innen von Großbritannien mit dem Pfizer/BioNtech Impfstoff geimpft.
Zunächst wusste die überglückliche Tochter nicht, wie der Name des ehrenhaften Busfahrers war, doch über einen Aufruf in den sozialen Netzwerken wurde Alex ‚Alec‘ Bailey dann identifiziert.
Der 57-jährige Brite ist seit 35 Jahren Busfahrer und hätte nie gedacht, dass er eines Tages als ‚Held‘ gefeiert werden würde.
Jacqueline hatte die Geschichte weltbekannt gemacht, nachdem sie ein Video von dem Wiedersehen mit ihrer Mutter teilte und darin die Tat ihres Busfahrers schilderte.
„Meine Tochter zeigte mir das Video und als ich die Freude und Liebe sah, bedeutete es alles für mich, es machte mich so glücklich“, erklärte Bailey später.
Trotzdem sind für ihn all die Lobpreisungen zu viel des Guten: „Ich bin gar kein Held.
Es war einfach etwas, was ich machen musste. Das Jahr war für so viele Menschen so schwer, besonders wenn sie von ihren Familien getrennt waren.
Ich möchte Jacqueline und ihrer Mutter nur eine frohe Weihnacht wünschen.“
Eine wirklich rührende Geschichte und selbstlose Tat. Du bist ein echtes Vorbild, Alec!