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Überregional agierende Teppich-Betrüger festgenommen – prellten Senioren um 370.000 Euro

Die meisten Menschen denken von sich, dass sie niemals und unter keinen Umständen auf eine Betrügermasche reinfallen und dadurch viel Geld verlieren würden.

In der heutigen Zeit fühlt man sich eigentlich so weit aufgeklärt und informiert, dass man etwaige Betrüger sofort erkennen und ihnen kein Geld anvertrauen sollte.

Doch leider kommt es immer wieder zu solchen Fällen, wodurch gerade die ältere Bevölkerung ihr Erspartes oder zumindest Teile davon verliert.

Die Bild berichtete in diesem Zusammenhang von einer Betrügerbande, die durch Teppiche mehrere Senioren um ihr Geld brachte.

Täter kamen an Daten von Kunden

Dafür gelangten die Täter, wie sie das schafften, ist nicht bekannt, in den Besitz von Kundendaten von Teppichhäusern. Daraufhin nahmen sie telefonischen Kontakt zu diesen Menschen auf und gaben sich als Mitarbeiter dieser Einrichtungshäuser aus.

Dann vereinbarten sie einen Termin für einen Hausbesuch bei den Opfern, wo sie dann die Reinigung von Teppichen für oftmals überzogene Preise anboten.

Die eigentliche Betrügerei begann aber erst, nachdem sie die Teppiche mitnahmen. Die Täter erzählten den Teppichbesitzern nämlich, dass sich der Teppich nach der Reinigung als besonders wertvoll herausgestellt habe und es dafür zahlungskräftige Kaufinteressenten gebe.

Damit dieser Verkauf genug abwarf, sollten die Geprellten Geld für angebliche Echtheitszertifikate, Gutachter, Ausfuhrzölle oder Transportversicherungen ausgeben. Das taten die meisten, doch die Teppiche wurden nicht verkauft.

Senioren-Ehepaar leitet Ermittlungen ein

Ende 2019 hatte ein Senioren-Ehepaar aus Sankt Augustin (Nordrhein-Westfalen) Anzeige wegen Betrugs gestattet und die Ermittlungen eingeleitet.

Anschließend war die Polizei in der Lage, in den vergangenen Monaten elf Verdächtige festzunehmen.

Dabei kam zudem heraus, dass die Teppichbetrüger überregional agierten. In Frechen bei Köln und in Frankfurt am Main konnten laut der Kreispolizei Rhein-Sieg und der Bonner Staatsanwaltschaft drei mutmaßliche Drahtzieher (35, 46 und 55) festgenommen werden.

Die Ermittlungen brachten ans Licht, dass die Bande in mehr als 20 Fällen überwiegend ältere Menschen um mehr als 370.000 Euro gebracht haben soll.

Nachdem am Dienstag Wohnungen im Rhein-Erft-Kreis, Köln und Frankfurt von Ermittlern durchsucht wurden, konnten die drei per Haftbefehl gesuchten Hauptverdächtigen gefasst werden.

Gutgläubigkeit und fehlende Rückversicherung führen leider häufig zu finanziellen Schäden.

Zum Glück scheint in diesem Fall ein positives Ende für die geprellten Senioren in Sicht zu sein.

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