Quelle: Raid // Giorgos Christides

Flüchtlingslager in Flammen: NRW will bis zu 1.000 Flüchtlinge aus Moria aufnehmen

Lesbos/Griechenland: Über Nacht sind im Flüchtlingslager Moria mehrere Feuer ausgebrochen und konnten erst nach Stunden unter Kontrolle gebracht werden.

Nachdem die Flammen an den Randgebieten des Lagers entfachten und irgendwann auf Wohncontainer übergriffen, wurden alle 12.000 Menschen evakuiert.

Zuvor hatten bereits viele Bewohner versucht allein auf die umliegenden Hügel zu fliehen, obwohl das Lager zuvor wegen mehrerer Corona-Fälle in Quarantäne gesetzt wurde.

Noch immer ist unklar ob und wie viele Menschen bei den Bränden verletzt wurden oder gar umgekommen sind.

Unzählige provisorische Herbergen wurden zerstört, viele Menschen in Moria haben nun noch weniger als zuvor.

Laschet möchte helfen

Im Verlauf des Vormittags haben sich nun immer mehr Bilder der Verwüstung aus dem Flüchtlingslager verbreitet. Fotos zeigen weitflächige Schutt und Asche.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte NRWs Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), dass er bestürzt sei und sein Bundesland umgehend helfen wolle und soll.

„Die Bilder aus Moria sind bestürzend. Die Menschen auf der Flucht haben nach dem Feuer alles verloren, selbst das einfache Dach über dem Kopf.

Hier ist schnelle humanitäre Hilfe erforderlich.“

NRW will bis zu 1.000 Flüchtlinge aufnehmen

Das fast vollständig ausgebrannte Lager benötigt Laschets Auffassung nach umgehend Hilfe. Daher kündigte er an, dass Nordrhein-Westfalen bis zu 1.000 Flüchtlinge aus Lesbos aufnehmen wollen.

Laschet erklärte, er habe bereits mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis gesprochen und Hilfe angeboten.

„Wir brauchen jetzt beides: Eine schnelle Soforthilfe für Moria und eine nachhaltige, europäische Hilfe bei der Aufnahme von Kindern und Familien.“

Außerdem soll die Bundesregierung bereits Unterstützung angeboten haben. Zelte und Medikamente würden bereitstehen, um auf Lesbos umgehend helfen zu können.

„Jetzt kommt es darauf an, dass Griechenland genau sagt, was es braucht. Der Hilferuf aus Moria wird in Nordrhein-Westfalen gehört“, bekräftigte Laschet.

Flüchtlingslager in Flammen

Nach ersten Schätzungen sind in der Nacht über ein Drittel des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos abgebrannt.

An mehreren Stellen des überfüllten Lagers brachen Feuer aus, zuvor gab es einige Proteste nachdem erste Coronafälle des Lagers alle Bewohner in Quarantäne versetzten.

Zur Stunde ist die Ursache für die Brände allerdings noch unklar.

Medienberichte beleuchten sowohl die Möglichkeit, dass Einheimische ein Feuer gelegt haben sollen, aber auch die Variante, dass Flüchtige selbst verantwortlich seien und anschließend sogar die Feuerwehr bei ihrem Löscheinsatz behindern wollten.

Die Ermittlungen laufen, doch die angespannte Lage in Moria und auf Lesbos erschwert eine vollständige Aufarbeitung enorm.

Moria ist einer der dunkelsten Orte Europas. Diese Katastrophe zeigt nur wieder, dass eine echte und langfristige Lösung erarbeitet werden muss.

Trotzdem ist vorerst schnelle und pragmatische Hilfe nötig, um Menschenleben zu retten.

 

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