Die meisten von uns haben wohl schon einmal das freie WLAN in einem Restaurant oder einem Geschäft benutzt, aber wohl aus eher zweitrangigen Gründen. Etwa um ein Foto bei Instagram oder Facebook zu posten, Mails zu checken oder sonstiges.
In der Regel braucht man dafür nur ein paar Minuten. Bei den beiden Mädchen in dem folgenden Fall aber nicht.
Sie saßen zwar auch vor dem Schnellrestaurant Taco Bell in Kalifornien, USA, um sich mit dem kostenlosen WLAN zu verbinden, aber das hatte andere Gründe. Sie brauchten es, damit sie ihre Hausaufgaben machen konnten.
Zu diesem Vorfall kam es im März dieses Jahres, als die Schulen fast auf der ganzen Welt ankündigten, nur noch zu Hause zu unterrichten und über das Internet. Allerdings wurde nicht darüber gesprochen, ob überhaupt jeder Haushalt einen Anschluss hat.
Deswegen mussten in den USA 15 bis 16 Millionen Schulkinder einen Weg finden, um mit dem Internet verbunden zu sein.
Laut einer Studie, die im Juni 2020 von Common Sense Media ausgewertet wurde, hatten bis zu 16 Millionen Schulkinder keinen vernünftigen Zugang zum Internet und auch keine elektronischen Mittel, entsprechend zu lernen. Das hatte zur Folge, dass die Chancen für viele Schüler, die keinen Zugriff haben, groß sind, im Lernstoff hinter jene zurückzufallen, die einen Anschluss haben.
Man muss sich selbst um einen Zugriff aufs Internet kümmern
Monterey Bürgermeister Luis Alejo veröffentlichte auf Twitter ein Foto der beiden Mädchen, die ihre Laptops vor einem Taco Bell benutzen mussten.
Gleichzeitig rief er dazu auf, dafür zu sorgen, dass „ein für allemal alle Schulkinder in Kalifornien Zugriff zu elektronischen Geräten haben“.
„Kalifornien ist weltweit das Epizentrum der Technik, das ist einfach nur peinlich“, sagte er gegenüber CNN. „Salinas Valley ist 45 Minuten vom Silicon Valley entfernt und hier haben wir solch einen Missstand, der seit Jahren besteht, doch jetzt fällt es aufgrund der Pandemie noch mehr auf.“
Nachdem Alejo das Foto bei Twitter postete, wurde es hunderte Male geliked und geteilt. Er sprach mit Verantwortlichen und kurz darauf konnten die Kinder identifiziert werden. Das hatte zur Folge, dass die Schule ihnen einen Hotspot zur Verfügung stellte, damit sie von zu Hause aus arbeiten konnten.
Technologie ist entscheidend
Im Jahr 2020 ist die Technologie wichtig wie nie.
„Technologie ist dermaßen entscheidend und wir können es nicht als Luxus erachten. Es wird zum Leben gebraucht, es sollte als Voraussetzung wie Wasser, Elektrizität und Gas angesehen werden“, sagte Alejo.
Familien, die Probleme mit der Internetverbindung oder nicht die richtigen elektronischen Gerätschaften haben, damit ihre Kinder von zu Hause aus lernen können, werden angewiesen, die Schulen ihrer Kinder anzusprechen.
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Wir alle müssen dabei mithelfen, dass Kinder Zugriff auf das Internet haben, damit sie gemeinsam erfolgreich sind.